Im Land des Wissens: TU-Forscher untersuchen Informationsfluss in interaktiven Online-Medien

Technologien, die die Bedeutung von Informationen im Internet untersuchen und diese mit Wissenslandkarten und geographischen Schnittstellen koppeln, stehen im Mittelpunkt des Projekts IDIOM (Information Diffusion Across Interactive Online Media), das mit Dezember startet. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützen die gemeinsame Forschungsinitiative von Wissenschaftern der TU Graz und WU Wien mit Mitteln in der Höhe von einer halben Million Euro.

Web Sites, Blogs und Wiki-Anwendungen verbreiten Informationen in völlig neuen Dimensionen. „Im Projekt IDIOM entwickeln wir Werkzeuge für die Erstellung und Wartung komplexer Informationsräume, die für die Entwicklung neuer Internet-Technologien höchste Relevanz haben“, erläutert Projektleiter Arno Scharl vom Institut für Wissensmanagement der TU Graz. Als Schwerpunkt-Themen für ihre zweijährigen Projektaktivitäten haben die Forscher Klimawandel und Tourismus gewählt. Den Klimawandel und seine Folgen thematisiert ein frei zugängliches Internet-Portal, das die Zusammenarbeit von Wissenschaftern, Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft, Non-Profit Organisationen und der interessierten Öffentlichkeit fördern soll – das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der NASA, der Universität Oxford, dem Österreichischen Umweltbundesamt sowie dem World Wide Fund for Nature (WWF) realisiert.

Für den Tourismus verbinden die Forscher Wissenslandkarten und geographischen Dienste: Nutzer können etwa Weintourismus über eine Österreichkarte abrufen und Einsicht in die Informationslandschaft nehmen, wo populäre Themen als Gebirgsmassiv dargestellt sind. Möglich sein sollen auch dreidimensionale Wissenslandkarten auf Basis von Geo-Browsern, die als „Wissensplaneten“ einen benutzerfreundlichen Zugang zu Informationen unterstützen.

„Viele Projekte auf den Gebieten der Medienbeobachtung und des Wissensmanagements konzentrieren sich auf ein einziges Medium und vernachlässigen dabei zudem die doppelte Rolle von Benutzern als Konsumenten und Produzenten von Inhalten“, erläutert Scharl, der mit IDIOM alle Perspektiven beachten will. „Wir analysieren außerdem, wie Benutzer bestimmte Visualisierungsformen und geographische Dienste annehmen und welchen Einfluss elektronische Inhalte auf die öffentliche Meinung haben.“

Rückfragen: Univ.-Prof. DDr. Arno Scharl
Email: scharl@tugraz.at; Tel: +43 (0) 316 873 9257

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Mag. Alice Senarclens de Grancy idw

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