DVD-Boom flacht ab

Der Verkauf von DVDs generiert gut die Hälfte der Einnahmen von Filmstudios. Die Zukunft sieht jedoch trübe aus: Aller Voraussicht nach werden die DVD-Verkäufe dieses Jahr um nur zwei Prozent wachsen, berichtet die New York Times. Das bedeutet einen schweren Rückschlag für die Branche, konnte der DVD-Markt doch noch vor knapp zwei Jahren mit zweistelligen Zuwachsraten glänzen. Und die negative Entwicklung setzt sich fort: Berechnungen des US-amerikanischen Medienforschungsunternehmens Adams Media Research zufolge sollen die Verkaufszahlen bis 2010 um 20 Prozent zurückgehen.

Da die meisten Filme und Serien mittlerweile bereits auf DVD herausgebracht wurden, verfügt die Filmindustrie kaum noch über neues Material. Um dieses Defizit auszugleichen, bringen die Filmstudios ältere Topfilme neu heraus und verkürzen die Zeit zwischen Kinorelease und Lancierung der Filme auf DVD. Dies führt direkt nach dem Herauskommen der DVD zwar zu höheren Spitzen im Verkauf, aber danach zu umso stärkeren Verkaufsrückgängen. Eine Analyse von Nielsen VideoScan zeigt, dass wenn Filme, die im Kino mehr als 100 Mio. Euro erbracht haben, auf DVD erscheinen, 84 Prozent der Verkäufe bereits in den ersten sechs Wochen nach dem Release abgewickelt werden.

Auch Entwicklungen außerhalb des Einflussbereiches der Filmstudios haben eine negative Auswirkung auf die Verkaufszahlen der DVDs. So benutzen immer mehr Menschen Video-on-Demand und mieten DVDs statt sie zu kaufen. Obwohl die Filmstudios hieran auch verdienen, ist der Ertrag erheblich niedriger als aus dem Erwerb von DVDs. So verdienen Studios 17,26 Dollar für jede verkaufte DVD, im Vergleich zu 2,25 Dollar pro vermieteter DVD und 2,37 Dollar für Video-on-Demand.

Um den Schaden durch die sinkenden DVD-Erträge einigermaßen einzudämmen, hatten die Studios ihre Hoffnung auf die neuen High Definition-DVDs gesetzt. Eine Uneinigkeit zwischen den verschiedenen Studios, die zu zwei verschiedenen Formaten führte – Blu-Ray für Sony http://www.sony.com , Dell http://www.dell.com und Disney http://disney.go.com und HD-DVD für Toshiba http://www.toshiba.com , Microsoft http://www.microsoft.com und Universal http://www.universalpictures.com – hat die Erwartungen jedoch gedämpft. Auch die beschränkte Auswahl an Filmen und die hohen Hardware-Preise fördern den Erfolg des neuen Produktes nicht. Für einen HD-DVD-Player zahlt man mindestens 500 Dollar, kommende Blu-Ray-Geräte starten bei 1.000 Dollar.

Beide Parteien richten ihren Blick jetzt auf die Next Generation-Spielekonsolen. Sonys Playstation 3, die im November auf den Markt gebracht wird, kann Blu ray-DVDs abspielen, während Microsoft in den nächsten Monaten eine HD-DVD-Erweiterung für die Xbox360 in den Handel bringen will. Die Studios erwarten auch, dass der Aufschwung im Verkauf von High Definition-Fernsehgeräten ein zunehmendes Interesse für High Definition-DVDs mit sich bringen wird.

Media Contact

Reanne Leuning pressetext.austria

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