e-Commerce in Firmen reduziert Bürokratie


Obwohl dem Internetgestützen Handel zwischen Unternehmen seit einiger Zeit große Einsparpotenziale und eine große Zukunft vorhergesagt werden, zögern viele Firmen noch mit der Umstellung ihrer gewohnten Vertriebs- und Beschaffungsgepflogenheiten. Ein Grund dafür ist offenbar die unsichere Datenlage über Erfolgsvoraussetzungen und Auswirkungen von e-Commerce in Unternehmen. Diese Lücke soll eine aktuelle Studie der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg (TA-Akademie) schließen helfen*, die fünf Pionier-Unternehmen, wie etwa Hewlett Packard und Mannesmann nach ihren Erfahrungen mit den elektronischen Vertriebs- und Beschaffungskanälen befragt hat.
„Insbesondere in der elektronischen Beschaffung berichten alle untersuchten Firmen von großer Kostenersparnis“, so Thomas Renner, Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), das die Studie im Auftrag der Ta-Akademie verfasst hat. Als wichtigsten Erfolgsgaranten nennt er „die konsequente Analyse der Prozesse nach ihrer Zweckmäßigkeit und Effizienz“. Viel Bürokratie im Unternehmen werde etwa schon dadurch beseitigt, dass jeder Mitarbeiter sogenannte C-Artikel wie Büroklammern oder Papier über das Internet bestellen kann. Diesen Trend verstärkten Entscheidungsbudgets, die den Mitarbeitern einen finanziellen Verfügungsrahmen einräumen, innerhalb dessen sie ohne Information des Vorgesetzten Waren bestellen können. Allerdings sei es wichtig, so Renner, durch Schulungen und Informationsveranstaltungen Akzeptanz bei den Mitarbeitern für den Elektronischen Handel zu schaffen. „Künftig werden nicht nur C-Artikel übers Netz bestellt, sondern e-Commerce-Lösungen auch für Investitions- und Dienstleistungsgüter aufgebaut“, prophezeit Renner. Denn die Abwicklung vollständiger Geschäftstransaktionen über das Internet spare Kosten und Zeit.
Gemeinsam mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VdMA) plant die TA-Akademie deshalb im März einen Workshop in Stuttgart-Vaihingen, in dem die Pilotunternehmen ihre Erfahrungen weitergeben werden. „Viele Firmen warten noch ab“, beobachtet Renner. Letztlich sei es jedoch eine wichtige Aufgabe für jedes Unternehmen, jetzt die Potenziale von e-Commerce zu erkennen und aktiv umzusetzen, „um auch im Zeitalter der digitalen Ökonomie noch zu den erfolgreichen Firmen zu gehören“.

Ansprechpartner: Dr. Gerhard Fuchs, Tel: 0711/9063-199
E-Mail: gerhard.fuchs@ta-akademie


*Thomas Renner, Christian Schwengels: Electronic Commerce in Vertrieb und Beschaffung. Arbeitsbericht Nr. 179 der TA-Akademie, Oktober 2000. Bestellbar (für Journalisten kostenlos) unter Fax-Nr. 0711/9063-299.

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Dr. Birgit Spaeth idw

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