Neues Forschungsprojekt zur Deutung von Analogien und Metaphern

Metaphern spielen in der Kommunikation von Menschen eine zentrale Rolle. „Beispielsweise benutzen wir sie, um neue Situationen zu begreifen und neue Konzepte intuitiv zu verstehen“, erklärt Juniorprofessor Dr. Kai-Uwe Kühnberger von der Universität Osnabrück. So im Physikunterricht, in dem die Lehrerin einen elektrischen Schaltkreis mit einem Wasserkreislauf erklärt und somit eine Analogie benutzt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert nun das Projekt „Die Modellierung prädiktiver Analogien mit heuristik-gesteuerter Theorieprojektion“ der Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz des Instituts für Kognitionswissenschaft (IKW) an der Universität Osnabrück mit mehr als 200.000 Euro.

Für die Kognitionswissenschaft ist die menschliche Fähigkeit, analoge Schlüsse zu ziehen und metaphorische Ausdrücke der natürlichen Sprache zu interpretieren, ein überaus interessantes Gebiet, um mehr über menschliche Kognition zu erfahren. Kühnberger, der gemeinsam mit dem Osnabrücker Kognitionswissenschaftler PD Dr. Helmar Gust das Projekt leitet, nennt hierfür Beispiele aus der Computerwelt: „Man denke nur an Begriffe wie Desktop, Ordner oder Maus.“

Ziel des neuen Projektes ist es, Analogien im Allgemeinen und Metaphern der natürlichen Sprache im Besonderen aus einer syntaktischen, semantischen und algorithmischen Sichtweise zu erforschen. Darüber hinaus sollen diese Analogien und Metaphern durch exemplarische Implementationen ergänzt und evaluiert werden. „Das bedeutet, dass ein Computerprogramm in die Lage versetzt wird, Probleme mit Strategien zu lösen, die sich in anderen Anwendungsbereichen bereits als erfolgreich herausgestellt haben“, so Gust. Insbesondere soll versucht werden, die kreativen Aspekte analogen Lernens durch Rechner zu modellieren und so einen Beitrag für die Produktivität menschlicher Kognition zu leisten. „Es ist zu erwarten, dass Resultate der Analogieforschung mittelfristig auch für die Entwicklung adaptiver Software und adaptiver technischer Systeme eine große Rolle spielen werden“, erklärt Gust.

Weitere Informationen:
Juniorprofessor Dr. Kai-Uwe Kühnberger, Universität Osnabrück,
Institut für Kognitionswissenschaft,
Albrechtstraße 28, 49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 3384 Fax +49 541 969 3381,
E-Mail: kkuehnbe@uni-osnabrueck.de

Media Contact

Oliver Schmidt idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-osnabrueck.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien

Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer