Nachhaltige Eventkultur: weniger Ressourceneinsatz, mehr Wirkung!

http://www.eventkultur-lab.de, das Handbuch für eine nachhaltige Eventplanung ab sofort online


Sie planen eine Veranstaltung ? oder neudeutsch gesagt, einen Event? Sie wollen dies möglichst Ressourcen schonend und umweltfreundlich über die Bühne bringen? Das Ganze soll auch noch dauerhafte Bindungen bei den Zielgruppen auslösen? Dafür gibt es jetzt den richtigen Ratgeber im Internet: http://eventkultur-lab.de. Ob Sportveranstaltung oder ein Firmenjubiläum, ob Fragen des Stadtmarketings oder die Präsentation eines neuen Produktes, hier findet man Anregungen, Beispiele, Tipps und Tools für eine nachhaltige Eventplanung. Das virtuelle Handbuch Eventkultur-lab.de ist das Ergebnis eines dreijährigen Forschungsprojektes, welches vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie mit verschiedenen Partnern aus Forschung und Praxis durchgeführt wurde.

Bei der Präsentation des Handbuches und der Diskussion der Forschungsergebnisse am 27.10.2005 in Berlin trafen sich ca. 50 Marketing- und Kommunikationsexperten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Es entstand eine rege Debatte darüber, wer den ersten Schritt in Richtung nachhaltige Events machen sollte: Viele Unternehmen, die sich in ihren Stakeholder-Dialogen zur nachhaltigen Entwicklung bekennen, haben hieraus noch keine Konsequenzen für die Gestaltung ihrer Marketingaktivitäten gezogen. Den Eventagenturen und anderen Veranstaltungsdienstleistern fehlen oft die eindeutigen Vorgaben seitens der Auftraggeber, so Klaus Schäfer von der Agentur Max.Sense.

Die anwesenden Praktiker sahen aber auch positive Anknüpfungspunkte für den Ansatz des Projektes. Die Frage nach der Effizienz und Wirkung der Marketinginstrumente führe dazu, dass auch der Einsatz der Mittel kritisch hinterfragt werde. Prof. Eugen Buß von der Universität Hohenheim hat hierzu die Top-Manager in deutschen Großunternehmen befragt und kommt zu dem Ergebnis: Kleinere, auf spezifische Zielgruppen zugeschnittene Events werden in der Unternehmenskommunikation an Bedeutung gewinnen. Auch die ständige Steigerung der Veranstaltungsgrößen habe zu Sättigungsgrenzen bei Events geführt, einer „neuen Ökologie der Aufmerksamkeit“ komme daher eine neue Bedeutung zu, so die These von Projektleiter Rainer Lucas.

Die Diskussion um das Handbuch zeigte, dass es bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen deutliche Unterschiede zwischen Public Events und Corporate Events gibt. Eindrucksvoll legte Tilman Henke, Geschäftsführer des Deutschen Evangelischen Kirchentages, dar, wie eine mehrtägige Großveranstaltung mit mehr als 1 Million Besuchern umweltfreundlich geplant werden kann.

Dies beginnt schon bei der Auswahl des Zielortes und bei der Organisation der An- und Abreise. Holger Dalkmann, Verkehrsexperte am Wuppertal Institut, stellte den entsprechenden Baustein des Handbuches vor. Seine Empfehlung lautete: den Zusatznutzen einer umweltfreundlichen Anreise mit Bus und Bahn herausstellen, damit auch weniger umweltbewusste Zielgruppen erreicht werden. Einen anderen Ansatz verfolgt Dr. Sascha Lafeld von der „3C climate change consulting GmbH“ in Frankfurt. Er berichtete darüber, dass einige große deutsche Unternehmen klimaneutrale Veranstaltungen durchführen wollen, in dem sie die CO2-Emissionen durch Kompensationsmaßnahmen ausgleichen. Wichtig hierbei ist, so Lafeld, das Umweltengagement und die Unternehmenskultur zusammenpassen. Die Glaubwürdigkeit der Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen ist für die Kunden ein wichtiger Gradmesser der Akzeptanz.

Insgesamt waren sich Theoretiker und Praktiker auf den Podien dieser Veranstaltung einig, dass das Thema „Nachhaltigkeit“ für die Veranstaltungswirtschaft inzwischen wertschöpfungsrelevant ist. Der Klimawandel und die Zunahme extremer Wetterereignisse haben direkte Auswirkungen auf die Veranstaltungsplanung zahlreicher Branchen. Agenturen und Dienstleister, die jetzt innovative Angebote für nachhaltige Events entwickeln, haben die Zeichen der Zeit erkannt. Das Ignorieren der veränderten Anforderungen könnte sich dagegen schon bald als handfester Wettbewerbsnachteil erweisen.

Ansprechpartner:
Rainer Lucas
Tel.: 0202/2492-260
Email: Rainer.Lucas@wupperinst.org

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Dorle Riechert idw

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