Alphamännchen dominieren die deutsche TV-Landschaft

Frauen-Vormarsch schwächer als bisher angenommen

Die deutsche Fernsehwelt ist eindeutig ein von Männern dominiertes Terrain. Dies ergab eine Umfrage des Emnid Institutes, die von der Programmzeitschrift TV-Digital in Auftrag gegeben wurde. Gefragt wurde, welches Gesicht die Zuschauer mit welchem TV-Sender verbinden. So verkörpert für 56 Prozent der befragten Günther Jauch als Allround-Genie das Image von RTL. Ähnlich hohe Werte erhielt Stefan Raab, der für 40 Prozent der Befragten das Image von Pro7 transportiert. Thomas Gottschalk führt mit 39 Prozent die Liste der Top-Männer vom ZDF an. „Danach ist das Mediengeschäft immer noch ein Alpha-Mann-Geschäft“, sagte Jo Groebel, TV-Experte und Direktor des Europäischen Medieninstitutes.

Die Fernseh-Frauen können lediglich das Mittelfeld der Ranglisten besetzen oder müssen sich mit weit abgeschlagenen Plätzen begnügen. Einzig Sabine Christiansen kann bei der ARD einen zweiten Platz für sich verbuchen. Sie landet mit 17 Prozent hinter Ulrich Wickert, der mit 21 Prozent die ARD-Liste anführt. „Das Mediengeschäft bildet nur die Wirklichkeit ab, die woanders auch herrscht“, sagte dazu Jauch in einem Interview. „Denn auch in den Industrie-Chefetagen sind noch deutlich mehr Männer als Frauen zu finden.“

Doch nicht nur das Geschlecht des Moderators entscheidet über seine Platzierung beim Ranking: Eine wichtige Rolle spielt auch der Zeitfaktor. Das Gesicht eines Senders muss über viele Jahre aufgebaut werden. So ist zu erklären, dass ein Star wie Harald Schmidt bei der ARD mit neun Prozent lediglich den vierten Rang belegt. „Schmidt ist gerade erst bei der ARD gelandet – und erlebt jetzt ein langsames Warm-Up“, so Groebel. „Nur wenn er viele Jahre bleiben sollte, besteht die Chance, dass er irgendwann zum Gesicht der ARD wird.“

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Silke Welteroth pressetext.austria

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