Virtuelle Geschäftsabwicklungen sind noch keine Realität

Fast eine halbe Million Mikrospiegel trägt dieses mechatronische Bauteil, das seit längerem für Videoprojektionen eingesetzt wird. In einem neuen Messgerät tasten feine Lichtstrahlen Oberflächen berührungslos ab.&nbsp;<br> ©Fraunhofer IPT


Emnid-Studie zeigt, dass das Internet vorrangig als Informationsquelle genutzt wird – Bei der Abwicklung von Geschäften liegen die traditionellen Medien vorn

Die komplette Durchführung von Geschäftsaktionen via Internet hat sich im B-to-B-Umfeld noch nicht in dem Maße durchgesetzt, wie in der Vergangenheit prognostiziert. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Hamburger Wer liefert was? GmbH in Auftrag gegebene Untersuchung des Marktforschungsinstitutes Emnid. Zwar erfreut sich das Internet bei der Informationssuche großer Beliebtheit, für die Ansprache und den Bestellvorgang greifen die Einkäufer jedoch auf Faxgerät und Telefon zurück.

Emnid untersuchte in der Studie "Virtuelle B-to-B-Marktplätze" die Akzeptanz des Internets und geschäftliche Transaktionen über das Web. Nach der ersten Untersuchung im Herbst des Vorjahres wurden dafür wieder Entscheider aus Firmen mit Mitarbeiterzahlen zwischen 6 und 1000 interviewt. "Die Ergebnisse zeigen, dass sich längst noch nicht alle Geschäftsprozesse ins Internet übertragen haben," sagte Frank Wagner von Emnid anlässlich der Präsentation der Studie auf der Hannover Messe Industrie. Demnach wird das Internet vor allem zur Suche nach neuen Lieferanten und Produkten eingesetzt. Mit insgesamt 42% der Nennungen liegen diese Motive unangefochten an erster Stelle. Dem Aspekt der Recherche nach Produkten räumten die Teilnehmer sogar einen größeren Nutzen ein als der Kommunikation via e-mail und der branchenspezifischen Informationssuche.

Insgesamt liegt das Einkaufsvolumen, welches für neue Lieferanten zur Verfügung steht, bei 30%. Das restliche Volumen ist durch Rahmenverträge und feste Haus- und Hoflieferanten bereits vergeben.

Deutlich wurde auch, dass das Web herkömmliche Methoden im Beschaffungswesen nicht ersetzt hat. Denn geringere Werte weist das Internet dann auf, wenn es um die Kommunikation mit Geschäftspartnern geht. Gerade einmal 7% der Befragten nehmen online Kontakt auf und gar nur 3% bestellen auch auf diesem Wege. Hier besitzen das Faxgerät und das Telefon einen deutlichen Vorsprung. Während der Anteil der Fax-Bestellungen in allen Firmengrößen etwa gleich ausgeprägt ist, spielt das Telefon als zweitwichtigstes Medium insgesamt bei den großen Firmen nur eine untergeordnete Rolle.

Diese Werte verdeutlichen, dass sich eine komplette Geschäftsabwicklung über das Internet bislang nicht durchgesetzt hat. Dies erstaunt insofern, als die nötige Infrastruktur inzwischen vorhanden ist und eine fast uneingeschränkte Verfügungsmöglichkeit über das Online-Medium besteht. Mit 84% besaßen nahezu alle Befragten einen Internetzugang am Arbeitsplatz, und das unabhängig von der Firmengröße. Dies ist eine Steigerung von 17% innerhalb der letzten sechs Monate. Durchschnittlich wird das Internet dabei 16 Minuten zu beruflichen Zwecken genutzt.

Als Hinderungsgründe für den Einkauf per Mauklick mögen sich auch zwei weitere Tatsachen auswirken: Immerhin 18% der Einkäufer gaben an, ab einer bestimmten Auftragssumme die Zustimmung eines Vorgesetzten einholen zu müssen. Ebenso bevorzugen 65% das Verfahren, Bestellvorgänge in der Registratur abzulegen.

"Die Ergebnisse bestätigen unsere Untersuchung aus dem Vorjahr. Virtuelle Geschäftsaktionen werden noch längst nicht in ihrer gesamten Breite akzeptiert. Hierauf haben sich virtuelle Marktplätze im B-to-B-Umfeld einzustellen", sagte Frank Wagner.

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