Bertelsmann Stiftung erforscht Suchverhalten von Internet-Nutzern und Qualität von Suchmaschinen

Im Rahmen des Projekts „Transparenz im Netz: Suchmaschinen“ untersucht die Bertelsmann Stiftung jetzt das Suchverhalten von Internet-Nutzern und die Leistungsqualität von Suchmaschinen.

Über 550 Milliarden Seiten umfasst das World Wide Web. Jeden Tag kommen rund sieben Millionen neue Seiten hinzu. Um sich in dieser rasant wachsenden Informationsflut zurecht zu finden, ist der Nutzer auf Hilfe angewiesen: Suchmaschinen sind die neuen „Gatekeeper“ im Internet.

„Die Qualität der Suchmaschinen“, so Prof. Dr. Marcel Machill, Medienexperte der Bertelsmann Stiftung, „entscheidet darüber, wie sich die Nutzer im Internet zurecht finden, wie sie sich informieren und ob sie die Menge an Informationen überhaupt meistern können.“ Die Kriterien, nach denen Suchmaschinen ihre Ergebnisse präsentieren, seien für den Nutzer kaum erkennbar: Warum zeigen sie die Ergebnisse in dieser Reihenfolge? Warum sind Resultate dabei, die nichts mit der Suchanfrage zu tun haben? Wieso gelangt man mit unverfänglichen Suchbegriffen in jugendgefährdende Bereiche – beispielsweise bis vor kurzem mit dem Begriff „Taschengeld“? Wie glaubhaft und verlässlich sind die Ergebnisse?

Aufklärung soll nun die Studie der Bertelsmann Stiftung bringen. Ein Leistungsvergleich überprüft die Bedienerfreundlichkeit und inhaltliche Qualität der meistgenutzten Suchmaschinen. Eine empirische Nutzerbefragung soll Aufschluss über die Erfahrungen der Nutzer bei der Informationssuche geben. Weiterhin erforschen die Experten in einem Laborexperiment das tatsächliche Verhalten von Suchmaschinennutzern. Durchgeführt wird die Untersuchung von Prof. Dr. Werner Wirth, Dr. Wolfgang Schweiger (beide Universität München) und Privatdozent Dr. Christoph Neuberger (Universität Münster). Die Zusammenarbeit zwischen Bertelsmann Stiftung und den Universitäten München und Münster ist das Ergebnis einer Ausschreibung, auf die sich rund 50 wissenschaftliche Institute und Unternehmen beworben hatten.

Die Ergebnisse der Studie sollen bis zum Frühjahr 2003 vorliegen und als wissenschaftliche Basis für das Projekt „Transparenz im Netz“ dienen. Das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Marcel Machill will die Internetnutzer für die Möglichkeiten und Grenzen von Suchmaschinen sensibilisieren und Hilfestellung bei der Informationssuche im Internet geben. Darüber hinaus soll in einem gemeinsamen Diskussionsprozess mit Suchmaschinen-Betreibern und führenden Experten ein Verhaltenskodex für Suchmaschinen-Betreiber und Portalanbieter etabliert werden.

Rückfragen an: Prof. Dr. Marcel Machill, Telefon: 0 52 41 / 81-81 350

Marcel Machill, Christoph Neuberger, Friedemann Schindler: Transparenz im Netz. Funktionen und Defizite von Internet-Suchmaschinen. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2002. (ISBN 3-89204-676-X)

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Julia Schormann idw

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