Stadt als gesunder Lebensort unabhängig von sozialer Ungleichheit

In einer gesunden Stadt steht das Wohl aller Menschen, die dort wohnen, lernen, arbeiten und sich erholen, im Mittelpunkt. Großstädte mit einer hohen Dichte an Gebäuden und Nutzungen bergen jedoch gesundheitliche Risiken und Gefahren, die sich nicht nur räumlich sondern auch sozial unterschiedlich niederschlagen.

In Metropolen gibt es Stadtteile, die durch mehr Autoverkehr, weniger Grünflächen und mehr Industrie als andere Stadtteile geprägt sind. In Gebieten mit höheren gesundheitlichen Risiken leben häufig Menschen mit weniger Einkommen, geringerer Bildung und/oder Migrationshintergrund. Diese Lebensumstände wirken sich auch gesundheitlich aus.

Mit sozialer Ungleichheit und gesundheitlichen Mehrfachbelastungen setzt sich ab Januar 2013 für die Dauer von drei Jahren eine Junior-Forschungsgruppe auseinander. Die Junior-Forschungsgruppe wird von Dr. Heike Köckler und Dr. Andrea Rüdiger geleitet. Beide arbeiten an der Fakultät Raumplanung am Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung von Prof. Dr. Sabine Baumgart (TU Dortmund).

Beteiligt sind außerdem Prof. Dr. Beate Blättner von der Hochschule Fulda (Fachgebiet Gesundheitsförderung), PD Dr. Gabriele Bolte, MPH, von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU, Fachgebiet Public Health und Epidemiologie) sowie Asst. Prof. Dr. Johannes Flacke von der Universität Twente/Enschede, NL (Department for Urban and Regional Planning and Geo-Information Management).

Dieses Team konnte sich mit seinem Konzept bei der Ausschreibung „Stadt der Zukunft“ der Fritz und Hildegard Berg-Stiftung durchsetzen. Das Programm „Stadt der Zukunft“ verfolgt das Ziel, Leitkonzepte der nachhaltigen Gesundheitsförderung und nachhaltigen Entwicklung am Beispiel urbaner Räume zu verknüpfen. Die Junior-Forschungsgruppe SALUS soll einen interdisziplinären und internationalen Dialog zwischen Gesundheitswissenschaften, Ökologie, Raumplanung und Ökonomie im Sinne einer neuen Wissenschaftskultur anregen. Fünf Stipendiatinnen und Stipendiaten, die an den beteiligten Hochschulen forschen werden, bilden das Team.

Die Forschungsergebnisse werden in Strategien für eine nachhaltige gesunde Metropole überführt, in Form eines Planspiels simuliert und analysiert. Praxispartner sind hierbei u.a. die Weltgesundheitsorganisation (WHO Bonn), das Umweltbundesamt, die AOK Westfalen-Lippe, der Regionalverband Ruhr sowie das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.

Referenzstädte und Praxispartner sind mit Dortmund und München zwei Großstädte, die dem Gesunde-Städte-Netzwerk der Weltgesundheitsorganisation angehören und sich in wesentlichen raumstrukturellen sowie sozio-demographischen Faktoren unterscheiden.

Bewerbungen für die Promotionsstipendien sind ab sofort möglich: Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung der TU Dortmund. Ansprechpartnerinnen sind Dr. Heike Köckler, Dr.-Ing. Andrea Rüdiger, Univ-Prof. Dr.-Ing. Sabine Baumgart (alle Fakultät Raumplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung). Weitere Informationen und Ausschreibung zum Stipendium: http://www.jufo-salus.de

Media Contact

Ralf Thaetner idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue Industrie-4.0-Lösung für niedrigschwelligen Zugang zu Datenräumen

»Energizing a Sustainable Industry« – das Motto der Hannover Messe 2024 zeigt klar, wie wichtig eine gleichermaßen leistungsstarke und nachhaltige Industrie für den Fertigungsstandort Deutschland ist. Auf der Weltleitmesse der…

Quantenpräzision: Eine neue Art von Widerstand

Physikforschende der Universität Würzburg haben eine Methode entwickelt, die die Leistung von Quantenwiderstands-Normalen verbessern kann. Sie basiert auf einem Quantenphänomen namens anomaler Quanten-Hall-Effekt. In der industriellen Produktion oder in der…

Sicherheitslücke in Browser-Schnittstelle erlaubt Rechnerzugriff über Grafikkarte

Forschende der TU Graz waren über die Browser-Schnittstelle WebGPU mit drei verschiedenen Seitenkanal-Angriffen auf Grafikkarten erfolgreich. Die Angriffe gingen schnell genug, um bei normalem Surfverhalten zu gelingen. Moderne Websites stellen…

Partner & Förderer