Sprays statt Tabletten und Injektionen

Medikamente für Hirnerkrankungen sollen als Nasalsprays verabreicht werden

Medikamente sollen in Zukunft nicht mehr als Tabletten oder Injektionen verabreicht werden, sondern als Nasalsprays schlagen deutsche Forscher vor. Nach einer Studie des Wissenschaftlers Jan Born von der Universität von Lübeck gebe es bei gewissen Hirn-Erkrankungen eine schnellere Wirkstoffaufnahme, wenn die Präparate in die Nase gesprüht werden, berichtet BBC-online.

Die Forscher glauben, dass die Entdeckung vor allem Patienten mit Alzheimer und möglicherweise auch Menschen, die an Depressionen leiden, zu Gute kommen können. Born räumte aber ein, dass es weitere Versuche mit den Nasalsprays geben müsse, ehe diese Form der Applikation tatsächlich angewendet werden kann. In den ersten Untersuchungen zeigten Testpersonen, die Substanzen mit Nasalsprays verabreicht bekamen, positive Wirkungen. Insbesondere Substanzen, die Wirkstoffe zur Steigerung von Hirnaktivitäten enthielten, zeigten, dass es zu keiner Veränderung der Blutwerte gekommen sei.

Diese Form der Verabreichung sei insbesondere für Patienten positiv, denen das Medikament nicht oral oder intravenös verabreicht werden könne, so der Forscher. Das sei bei Präparaten, die heftige Nebenwirkungen in anderen Teilen des Körpers auslösen der Fall. Auch bei Patienten, die an Blutkrankheiten leiden, gebe es eine verbesserte Wirkung der Medikamente. In der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature Neuroscience berichtet Born, dass diese Verabreichung besonders gegen Krankheiten wie Alzheimer, der Funktionsstörung von Neuropeptid-Signalen, und Fettleibigkeit nützlich wäre.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pte.monitor

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer