Sprachen lernen als lebenslange Aufgabe

Der Leiter des Sprachenzentrums der Freien Universität Berlin und Honorarprofessor für Englische Philologie, Dr. Wolfgang Mackiewicz, hat in Brüssel den Abschlussbericht der „Hochrangigen Gruppe Mehrsprachigkeit“ vorgestellt.

Die Gruppe war vor einem Jahr auf Beschluss der Europäischen Kommission eingesetzt worden, um Vorschläge für Verbesserungen beim Sprachenlernen und allgemein bei der Bewältigung der sprachlichen Herausforderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auszuarbeiten. Dr. Mackiewicz ist Berichterstatter des interdisziplinär zusammengesetzten Gremiums.

Einig waren sich die Experten, dass die Motivation für das Erlernen von Sprachen erhöht werden muss. Die Gruppe spricht sich für die vermehrte Produktion von Fernsehprogrammen aus, die Sprachenlernen und Unterhaltung miteinander verbinden, und empfiehlt, mehr originalsprachige Sendungen mit Untertiteln in die Programme aufzunehmen.

Darüber hinaus sollen die sprachlichen Ressourcen von Migrantenkindern genutzt werden, um den interkulturellen Dialog zu fördern. Kinder aus Zuwandererfamilien sollten in ihren Herkunftssprachen alphabetisiert werden. Die Gruppenmitglieder setzen sich auch dafür ein, mehr Dolmetscher und Übersetzer in Krankenhäusern und Verwaltungen einzusetzen. Für die Ausbildung entsprechender Sprachmittler sollen Studiengänge entwickelt werden.

Angesichts der zunehmenden Nachfrage nach Arabisch, Chinesisch, Hindi, Japanisch und Russisch plädieren die Experten dafür, die Sprachenangebote in den Bildungssystemen zu erweitern. Voraussetzung seien europaweit einheitliche Maßstäbe für die Sprachenlehre. Die Gruppe empfiehlt außerdem, Hochschulprogramme zu entwickeln, mit denen Spezialisten für mehrsprachige Kommunikation ausgebildet werden, und die Forschung zum Thema Mehrsprachigkeit voran zu treiben.

Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gern:
Dr. Wolfgang Mackiewicz, Tel. 838-54501, E-Mail: erasmspr@zedat.fu-berlin.de
Weitere Informationen:
http://Der Bericht wurde an den EU-Kommissar für Mehrsprachigkeit, Leonard Orban, übergeben und soll Grundlage für konkrete Projekte sein. Er ist in englischer Sprache verfasst und kann von der Website der EU-Kommission heruntergeladen werden:
http://ec.europa.eu/education/policies/lang/doc/multireport_en.pdf
http://Eine Kurzfassung in deutscher Sprache gibt es unter:
http://ec.europa.eu/education/policies/lang/doc/multishort_de.pdf

Media Contact

Carsten Wette idw

Weitere Informationen:

http://www.fu-berlin.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer