Havanna und Bremen – gemeinsam forschen zum Schutz der Meeresküsten

Erstmals deutsch-kubanischer Workshop am Zentrum für Marine Tropenökologie in Bremen

Das Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) an der Universität Bremen ist derzeit Gastgeber einer zehnköpfigen Delegation von Meeresforschern aus Kuba. In der Zeit vom 26. Februar bis zum 1. März wollen die Forscher aus Havanna mit ihren Kollegen aus Bremen und Wissenschafltern anderer deutscher Meeresforschungsinstitute aus Rostock, Kiel, Oldenburg und Wilhelmshaven gemeinsam Projekte zur Erforschung und zum Schutz kubanischer Küstengewässer entwickeln. Getragen wird der Workshop vom Bremer Senat für Bildung und Wissenschaft und dem Internationalen Büro des Bundesforschungsministeriums.

Als größter Inselstaat der Karibik hat Kuba die vielfältigsten und ausgedehntesten Korallenriffe, Mangrovengebiete und Seegraswiesen der Region. Seine prächtigen Korallenriffe und Sandstrände haben zu einer sich rasant entwickelnden Tourismusindustrie mit einer jährlichen Zuwachsrate von 20% geführt. Eine Folge dieser Entwicklung sind Nutzungskonflikte zwischen dem Tourismus, der traditionellen Fischerei – insbesondere von Langusten – sowie dem Hafenbau und der Urbanisierung der Küsten. Die Verschmutzung und Degradierung der Küstenhabitate nimmt ständig zu und auch globale Probleme des Temperatur- und Meeresspiegelanstieges bedrohen die Insel in ganz besonderer Weise. „Die Erarbeitung von Konzepten und Szenarien zum Küsten- und Ökosystemschutz und zur nachhaltigen Entwicklung und Ressourcennutzung ist daher dringend erforderlich“, sagt Professor Wolff, Leiter des Workshops.

Das ZMT hat im Laufe seines zehnjährigen Bestehens auf diesem Forschungsgebiet inzwischen reichhaltige Erfahrungen sammeln können. In seinen Projekten untersucht es gemeinsam mit seinen Partnern in den Tropen Süd- und Mittelamerikas, des Nahen Ostens, Südwestafrikas sowie Südostasiens Korallenriffe, Mangroven und Ästuare und erarbeitet dabei die Grundlagen für den Schutz und die gleichzeitige Nutzung der betroffenen Region. Auf dem derzeitigen Workshop wollen die deutschen und kubanischen Wissenschaftler gemeinsam eine Basis zur Umsetzung interdisziplinärer Forschungsprojekte entwickeln.

Bei Rückfragen:
Prof. Dr. Matthias Wolff
Zentrum für Marine Tropenökologie
Fahrenheitstraße 6
28359 Bremen
Tel. 0421 23800-24 oder -21
matthias.wolff@zmt.uni-bremen.de

Media Contact

Dr. Christiane Schnack idw

Weitere Informationen:

http://www.zmt-uni-bremen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer