Roboter lernt wie ein Mensch gehen

US-Wissenschaftler haben einen Roboter entwickelt, der sich wie ein Mensch fortbewegen kann. Der auf den Namen Dexter getaufte Zweibeiner ist 1,78 Meter groß und wiegt 61 Kilogramm. Im Gegensatz zu vergleichbaren Robotermodellen ist er mit einem ausgeklügelten Gleichgewichtssensor ausgestattet, der seinen Gang an den jeweiligen Untergrund anpasst. Auch ist seine Fortbewegung nicht durch eine Software vorprogrammiert. Durch die flexiblen und federnden Verbindungselemente, die menschlichen Muskeln und Gelenken nachempfunden sind, lässt sich der Roboter auch bei Stößen nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Darüber hinaus kann er auch aus dem Stand heraus in die Höhe springen, ohne anschließend auf seinem Hosenboden zu landen.

Hauptverantwortlich für den Forschungserfolg zeichnet Trevor Blackwell, der den lauffreudigen Roboter in sechsjähriger Arbeit für sein Unternehmen Anybots http://www.anybots.com entwickelt hat. „Ich habe immer gewusst, dass es möglich sein würde. Und selbst wenn es schief gegangen wäre – Software für herumzulaufende, scheppernde Metallmaschinen zu schreiben macht einfach Spaß“, so Blackwell im Exklusivinterview mit pressetext. Herausgekommen sei nun ein Roboter, der wie ein Mensch ausbalanciert gehe und sogar dieselben Schuhe wie Menschen trage, so der Erfinder scherzhaft.

Blackwell zufolge stellt die Entwicklung von Robotern, die sich menschenähnlich bewegen können, aber keinesfalls eine Spielerei dar. Vielmehr sei ein derartiger Bewegungsapparat die Voraussetzung dafür, dass Roboter gefährliche industrielle Arbeiten von Menschen übernehmen könnten. „Ein großer Teil unserer Welt wurde nun einmal nach menschlichen Bedürfnissen gestaltet. Treppen und Türen stellen für Roboter mit einem fahrbaren Untergestell aber eine große Herausforderung dar. Um Arbeiten erledigen zu können, die eigentlich für Menschen vorgesehen waren, hilft eine menschenähnliche Statur enorm“, erklärt Blackwell.

Dadurch, dass der Roboter nicht mit vorprogrammierten Bewegungsmustern arbeitet, soll er in der Lage sein eine breite Palette an Fortbewegungsarten zu erlernen. Neben dem Springen über unvorhersehbare Gegenstände soll der Gleichgewichtssensor auch die schnelle Fortbewegung auf unebenen Untergründen erlauben. Geht es nach Dexter-Vater Blackwell werden die Industriearbeiter ihren Job aber auf absehbare Zeit nicht verlieren: „Die Arbeit wird weiterhin von denselben Leuten ausgeführt, nur dass diese in einem sicheren, klimatisierten Kontrollraum sitzen werden, von dem aus sie den Roboter delegieren können.“

Aktuelle Videos von Roboter Dexter finden sich unter: http://anybots.com/dexterwalks.html .

Media Contact

Martin Stepanek pressetext.austria

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