Proteomics-Konsortium etabliert

Ein Konsortium bestehend aus akademischen Partnern und Firmen hat durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Förderantrag in Höhe von Euro 10,8 Millionen bewilligt bekommen. Das Projekt wird durch den weltweit anerkannten Experten für Proteomics, Dr. Lottspeich, Leiter der Abteilung Proteinanalytik am Max-Planck Institut für Biochemie, Martinsried, geleitet.

Im Konsortium vereint sind führende Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF) und der Universität Mainz sowie die Münchner Firmen Biomax, Informatics AG, DEFiNiENS AG, TOPLAB GmbH und Wilex AG. Dieses interdisziplinäre Team aus Wissenschaftlern hat eine umfassende Expertise in Bereichen der Biochemie, Medizin und Computer-Technologie.

Das Konsortium enthält drei Kompetenzschwerpunkte:

(a) Ein Schwerpunkt wird neue präparative Methoden zur Gewebeaufarbeitung etablieren. Dabei wird Gewebe aus gut charakterisierten Mausmodellen gewonnen und automatisch aufgearbeitet, wobei zwischen Tumor- und Nicht-Tumorzellen unterschieden wird.

(b) Ein weiterer Schwerpunkt, der sich mit der Neuentwicklung von Methoden befasst, vereint Experten aus Proteinanalyse, Antikörper-Herstellung und Bioinformatik. Ziel ist es, neue massenspektrometrische und chromatographische Techniken zu entwickeln, um die 2D-Gel-Elektrophorese zu komplettieren. Des weiteren soll die bestehende Technologie durch die Entwicklung neuer Spot-Erkennungs-Software und eine automatisierte Auswertung beschleunigt werden.

(c) Der dritte Schwerpunkt vereint die klinische Expertise des Konsortiums. Dieser Schwerpunkt wird Tumor- und Normalgewebe von Patienten mit Nierenzellkarzinom sammeln und analysieren, die an klinischen Studien teilnehmen. Durch den Einsatz der durch das Konsortium entwickelten „high-throughput-Plattform“ für Proteomics sollen neue prognostische und therapeutische Marker sowie neue therapeutische Ziele identifiziert werden, um verschiedene Subpopulationen von Patienten zu definieren.

Dr. Lottspeich: „Das Konsortium wird systematisch die Anwendung der Proteom-Analyse bei biologischen Fragestellungen untersuchen, beginnend mit der Entwicklung von automatisierter Probenaufarbeitung und einer schnellen, standardisierten „high-throughput-Plattform“, der quantitativen Analyse des Proteoms, hin zum klinisch und wirtschaftlich sinnvollen Einsatz dieser Technologie. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit, um mit Hilfe der „high-throughput-Plattform“ für Proteomics die Diagnose und Behandlung von Tumorpatienten und möglicherweise Patienten mit anderen Erkrankungen zu verbessern.“

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Dr. Friedrich Lottspeich, Dr. Josef Kellermann
Max-Planck-Institut für Biochemie, Proteinanalytik
Am Klopferspitz 18,
D-82152 Martinsried,
Tel: +49 (0) 89 8578-3964 /-2484
Fax: +49 (0) 89 8578-2802
E-Mail: lottspei@biochem.mpg.de
E-Mail: kellerma@biochem.mpg.de

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Eva-Maria Diehl idw

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