Innovative Schiffskonstruktion gegen tödliche Wellen

Der neue Schiffsrumpf soll verhindern, dass Wellen sich zu noch größeren Wellen aufbauen.

Wellenförmiger Rumpf verhindert lästige Nebenwirkungen

Um keine gefährlichen Wellen mehr zu verursachen, haben taiwanesische Forscher an der Konzeption eines neuen Schiffsrumpfs gearbeitet. Die bizarre Form des Rumpfs soll außerdem Treibstoff sparen, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist. Die innovative Schiffsarchitektur wurde allerdings bisher nur als Computeranimation hergestellt.

Die so genannten Fast Ferries können nämlich zu schweren Problemen in der Seefahrt führen, da sie im seichten Wasser gewaltige Wellen produzieren, die andere kleinere Schiffe gefährden und so manchen Strandurlauber vor den Wogen flüchten lassen. Die Forscher haben nun in den Simulationen genau untersucht, welche Teile des Rumpfes dafür sorgen, dass diese unerwünschten Wellen auftreten. Zu diesen Faktoren kommen auch noch die Geschwindigkeit und die Menge des verdrängten Wassers hinzu, die die Größe der Wellen beeinflussen. Der Forscher Cheng-Hung Huang von der National Cheng Kung Universität hat mit seinem Team anschließend einen Katamaran entwickelt, der 80 Meter lang ist und nur ein Viertel der Wassermenge verdrängt als herkömmliche Schiffe.

Die Forscher haben eine Form entwickelt, die sowohl im flachen als auch im tiefen Wasser wesentlich weniger Wellen verursacht als herkömmliche Schiffe. Sie unterscheidet sich von der herkömmlichen Schiffsbauweise allerdings grundlegend: Sie ist leicht geschwungen (Foto) und funktioniert nach dem Prinzip, dass die Wellenspitzen einander nicht gegenseitig aufbauen. Die Forscher erklären, dass ein solcher Rumpf für ein Schiff jeder Länge tauglich sei. Im Versuch produzierte dieser Rumpf im Flachwasser 28 Prozent weniger Wellen, und im tiefen Wasser immerhin um 15 Prozent weniger. Ausserdem soll dieser Rumpf auch geringere Wellenwiderstände haben, als herkömmliche Konstruktionen. Das würde den Betrieb eines solchen Schiffes billiger machen.

„Im Prinzip ist es natürlich möglich, die Rumpfform zu optimieren“, meint Trevor Blakeley von der Royal Institution of Naval Architects in London. Es sei aber absolut essentiell diese Resultate mit Modelltests zu überprüfen und zu beweisen.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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