Die Nanosynthese von Eisen

Dem französischen Labor für Koordinationschemie (LCC) in Toulouse ist es kürzlich gelungen, in Zusammenarbeit mit Physikern von Motorola Nanowürfel von Eisen zu synthetisieren. Diese Würfel sind 7 Nanometer lang (ein Nanometer entspricht einem Milliardstel Meter). Die Wissenschaftler konnten ebenfalls die Selbstorganisation dieser Würfel beobachten, die in der Lage sind dreidimensionale kristalline Supernetzwerke zu formieren. Diese magnetischen Nanopartikel können künftig als Mikrokomponenten benutzt werden.

Das LCC beschäftigt sich seit 10 Jahren mit chemischen Methoden, die die Synthese von Nanopartikeln von Eisen kontrollieren können. Das Problem liegt darin, dass Eisen im nichtoxydierten Zustand zu erhalten. Überdies sind die Forscher des LCC in der Lage, das Wachstum der Nanopartikel zu kontrollieren, um monodisperse würfelförmige Partikel zu erhalten. Dank der Nutzung der organometallischen Chemie ist es jetzt möglich, Nanoobjekte herzustellen, deren Größe, Gestalt und Reinheit kontrolliert werden, um sie im Bereich der Nanoelektronik einzusetzen.

Die Herausforderungen der Miniaturisierung im Bereich der Mikroelektronik führten im Jahre 2000 zur Gründung einer Partnerschaft zwischen Motorola und dem LCC. Eines der Ergebnisse dieser Kooperation ist die Herstellung dieser Eisennanowürfel, deren Anwendung in Netzwerkform zur Herstellung von elektronischen Mikroschaltkreisen beitragen könnte. Ein anderes Ergebnis dieser Aktivität ist die Synthese von Kobalt-Nanostäbchen, die sich in zweidimensionalen Netzwerken organisieren (diese Arbeit wurde vom Fachjournal „Angewandte Chemie“ als „Very important paper“ beschrieben).

Diese Grundlagenforschung hat direkte praktische Anwendungen, zum Beispiel für die Herstellung von Handys mit neuen Funktionen bei gleichzeitiger Miniaturisierung.

Kontakt:

Bruno Chaudret
+ Laboratoire CNRS de Chimie de Coordination
205, route de Narbonne
F-31077 Toulouse Cedex 4, Frankreich
Email: chaudret@lcc-toulouse.fr
oder – chaudret@cict.frchaudret@cict.fr
Tel. +33 5 61 33 31 81

Quelle: Wissenschaft-Frankreich Nummer 48 vom 26.02.2004, Französische Botschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Kostenloses Abonnement durch E-Mail : sciencetech@botschaft-frankreich.de

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