Neue, extrem kleine, elektrisch leitfähige Drähte

Ziel der Forscher ist der Umbau eines DNA-Moleküls zu einem elektrisch leitfähigen „Nanodraht“.

Mit 770.000 Euro von der Volkswagen-Stiftung gefördert wird ein von sechs Arbeitsgruppen betriebenes Verbundvorhaben in den Materialwissenschaften. Neue, extrem kleine, elektrisch leitfähige Drähte entstehen durch die Kopplung von biologischer und unbelebter Materie. Beteiligt sind die RWTH Aachen, die Universität Marburg, das For-schungszentrum Karlsruhe sowie das „Technion – Israel Institute of Technology“ in Haifa.

Das Projekt ist beispielhaft für ein Vorhaben, bei dem es um die Kopplung von biologi-scher und unbelebter Materie geht. Ziel der Forscher ist der Umbau eines DNA-Moleküls zu einem elektrisch leitfähigen „Nanodraht“. Und so wie einen dünnen Draht, der Strom leitet, kann man sich einen entsprechend modifizierten DNA-Strang in der Tat vorstellen. Zwei Wege wollen die Wissenschaftler verfolgen: Zum einen streben sie an, Metall-Nanopartikel in so engen Abständen an einen DNA-Strang zu binden, dass dieser elektrisch leitfähig wird – hier wird also von außen etwas an das Molekül ange-koppelt. Der zweite Ansatz hingegen sieht vor, bestimmte Bausteine des DNA-Molekülgerüsts (und zwar bestimmte Basen) durch metallionenhaltige Basen zu erset-zen – es wird folglich die innere Struktur der DNA selbst verändert. In beiden Fällen erhält man einen elektrisch leitfähigen Draht in extrem kleinen Ausmaßen. Nimmt man konkrete Anwendungen in den Blick, so könnten solche „DNA-Nanodrähte“ beispielsweise einmal als Leiterbahnen oder als Nanotransistoren Schaltkreise in Miniaturformat ermöglichen.

Seitens der Aachener Hochschule sind drei Forschungsgruppen beteiligt, die gleichzeitig Mitglieder des RWTH NanoClubs sind. Univ.-Prof. Dr. rer.nat. Ulrich Simon, Inhaber des Lehrstuhls für Anorganische Chemie und Elektrochemie sowie Leiter des Instituts für Anorganische Chemie, Univ.-Prof. Dr. phil. Herbert Schoeller, Inhaber des Lehrstuhls für
Theoretische Physik A und Leiter des Instituts für Theoretische Physik, sowie Univ.-Pof. Dr. rer.nat. Joachim Mayer, Leiter des Gemeinschaftslabors für Elektronenmikroskopie (GFE), koordinieren den Aachener Forschungsbeitrag.

Fragen beantwortet gerne Univ.-Prof. Dr. Ulrich Simon unter der Telefonnummer
02 41/80 – 94644 oder per E-Mail: ulrich.simon@ac.rwth-aachen.de

Media Contact

Dr. Christof Zierath idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer