Eine Tinea pedis (Fußpilz; ist er im Zwischenzehbereich lokalisiert,
spricht man von der Tinea pedis interdigitalis) und die möglicherweise
daraus hervorgehende Onychomykose (Nagelpilz) sind unter Sportlern weit
verbreitet.
Sportschuhtragende Sportler sind möglicherweise besonders
gefährdet. Sie tragen enganliegendes sportives Schuhwerk, das oft den Gas-
und Flüssigkeitsaustausch zwischen dem Fuß und der Umgebung behindert. Da
es während des Sports fast zwangsläufig im Fußbereich zu Stauch-, Press-
und Reibbewegungen kommt, die zu "Miniläsionen" der Haut führen, haben die
überall vorkommenden Pilze eine ideale Möglichkeit, die Schutzbarriere der
Haut zu durchdringen und sich in ihr -sehr zum Leidwesen des Sportlers- zu
entwickeln und auszubreiten. Gefördert wird dieser Effekt noch durch die
Tatsache, dass den Sportschuhen oft nicht die Gelegenheit gegeben wird,
entsprechend wieder auszutrocknen. Dadurch können sich die Pilze auch im
Schuh festsetzen und von hier ausgehend den Fuß des Sportlers befallen
oder erneut infizieren.
Zwischen 1998 und 2000 führte Dr. H. Ulbricht, Teamleader Dermatika und Leiter des Nagel Batrafena Teams von AVENTIS an der Universität Köln, der Fachhochschule Fulda und anläßlich des Brüder-Grimm Laufs (82 km 5 Etappen-Lauf) im Main-Kinzig Kreis annähernd 300 Untersuchungen an Füßen und Schuhen von Sportlern durch.
Zielsetzung der in Zusammenarbeit mit dem Sportwissenschaftler Jan Ries, Hochschulsportkoordinator an der FH Fulda, gemachten Untersuchungen war es abzuklären, ob Sportler überproportional häufig an einer Tinea pedis oder gar an einer Onychomykose leiden und möglicherweise Zusammenhänge zwischen Sportschuh, sportspezifischen Belastungsformen und auftretenden Pilzerkrankungen herzustellen. Sportler reaktiver Sportarten (Tennis, Squash, Badminton, usw.) und durch enges Schuhwerk (Reibungsklettern, Skifahren, Ballett, etc.) "gequälte" Sportler leiden, wie Fuß- und Handballer (Schädigung der Nagelplatten durch "Fremdeinwirkung"), so die Erkenntnisse der sportwissenschaftlichen Erhebung, überpropotional häufig an Pilzerkrankungen (auch der) Füße.
Nach Blickdiagnose konnten maximale "Durchseuchungsraten" bei Tinea pedis von 85% verzeichnet werden. Bis zu 30 % der betroffenen Sportler wiesen das wesentlich schwerwiegendere Krankheitsbild der Onychomykose auf. Da keine der genannten Pilzerkrankungen von alleine, ohne den Einsatz medikamentöser Mittel abheilt, ist für eine rasche Sanierung des "Pilzfußes" die Anwendung eines Antipilzmittels angebracht. Präventiv sollten alle Sportler neben einer fachgerechten Fußpflege (Pediküre) auf adäquates Schuhwerk (ohne Druck- und Scheuerstellen), kochfeste Socken (Mindestwaschtemperatur jedoch 60°C) achten. Nach dem Duschen in den eigenen Badeschlappen (regelmäßig reinigen!) müssen die Füße gewissenhaft gerade im Zehenzwischenraum getrocknet werden.
Die Untersuchungsergebnisse stellen in ihrer Gesamtheit einen
wesentlichen Schritt in der Ursachenforschung des betreffenden
Krankheitsbildes dar. Die formulierten Präventionsempfehlungen, so Jan
Ries, werden Sporttreibenden eine große Hilfe sein.
Weitere
Informationen unter: "http://www.infoline-nagelpilz.de"
Ralf Thaetner |
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