Fraunhofer goes Europe


Fraunhofer Chalmers Research Centre for Industrial Mathematics in Göteborg wird eingeweiht.

Das schwedische Schwesterinstitut des Kaiserslauterer Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM wird am 4. September offiziell vom rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Jürgen Zöllner und dem schwedischen Handelsminister Leif Pagrotsky eröffnet: das Fraunhofer Chalmers Research Centre for Industrial Mathematics in Göteborg.
Mit zehn Mitarbeitern ist das Fraunhofer Chalmers Research Centre for Industrial Mathematics FCC in Göteborg derzeit noch ein vergleichsweise kleines Institut. Doch bereits für die beiden kommenden Jahre ist geplant, das Personal zu verdoppeln. Möglich wird diese Vergrößerung durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit mehreren schwedischen Industriepartnern, darunter so bekannte Unternehmen
wie ABB, Eriksson und Volvo. Noch wird das FCC von der Chalmers University und der Fraunhofer-Gesellschaft kräftig unterstützt.
Hervorgegangen ist das FCC aus dem „Institut för Tillämpad Matematik (ITM)“, dem Institut für angewandte Mathematik am Fachbereich Mathematik der Chalmers Universität in Göteborg. Sein ehemaliger Leiter, Uno Nävert, führt nun auch das FCC in die Zukunft. Mit dieser personellen Kontinuität kommen die bereits aufgebauten Industriekontakte nun dem FCC zugute.
Der enge Kontakt der Institute erleichtert beiden den Zugang zum Markt des Partnerlandes. Dabei konkurrieren sie kaum, denn jedes Institut hat seine eigenen Forschungsschwerpunkte, wie der Leiter des ITWM, Prof. Dieter Prätzel-Wolters, deutlich macht: „Das ITWM hat Kompetenzen in den Bereichen Virtuelles Material- und
Produktdesign, Prozesssimulation, Finanzmathematik und Diagnosesysteme. Das FCC hingegen richtet seinen Fokus auf Biostatistik, Finite-Elemente-Methoden, Qualitätskontrolle für Kommunikationsnetzwerke und Analyse von Sensor- und Messsystemen.“
Um das vorhandene Wissen auszutauschen und gemeinsam zu nutzen, ist ein reger Austausch von Wissenschaftlern vereinbart worden. Dieser wird schon praktiziert: Mehrere Projekte, zum Beispiel in den ITWM-Abteilungen
„Adaptive Systeme“ und „Finanzmathematik“, wurden
kooperativ bearbeitet. Seit der Gründung des FCC vor einem Jahr forscht ein ITWM-Mitarbeiter in Schweden.
„Während in der europäischen Forschungspolitik mit ihren großen integrierten Projekten meist die Vorstellung eines „Top-down-Europe“ vorherrscht, wird mit der FCC-Gründung ein „Bottom-up-Europe“ verwirklicht“, betont Prof. Helmut Neunzert. Der ehemalige Leiter des ITWM startete vor einigen Jahren die Initiative, die angewandte Mathematik an den europäischen Hochschulen enger zu verknüpfen. „Durch das gemeinsame Arbeiten vor Ort und den Austausch von Wissenschaftlern und Know-how entsteht ein breites und solides europäisches Wissenschaftsnetzwerk.“

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Ilka Blauth idw

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