Allergien auf Vormarsch in Industrienationen

Grönland: In elf Jahren Zunahme von Atopien ums doppelte

Allergien nehmen in westlichen Ländern dramatisch zu. Einen weiteren Beweis hat die dänische Wissenschaftlerin Tyra Krause bei Untersuchungen in Grönland entdeckt. Innerhalb von elf Jahren haben die Allergien dort extrem zugenommen. Das berichtet die Forscherin im Fachmagazin Lancet.

„Die meisten Untersuchungen von Atopien gab es bisher in industrialisierten Ländern. Erstmals haben wir eine objektive Forschungsreihe an 859 Grönländern im Alter von 15 bis 80 Jahren durchgeführt“, so Krause, die beim Department of Epidemiology Research am dänischen Statens Serum Institut arbeitet. Zwei Mal wurden die Testpersonen untersucht, das erste mal 1987 und dann 1998. Krause hat in ihrer Arbeit Blutproben der Grönländer auf geschlechtlich übertragene Krankheiten untersucht. Die Blutproben wurden in Kontakt mit den acht häufigsten Allergenen gebracht. Daraufhin wurde die Antikörper-Bildung, die eine typisch allergische Reaktion ist, beobachtet. 1987 lag der Anteil der positiven Reaktionen bei zehn Prozent, elf Jahre später lag er bei 19 Prozent. Besonders stark war der Anstieg in der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen. Hier stieg die Anzahl der Reaktionen von vier auf 20 Prozent.

Warum die Zahl der Allergien so stark angestiegen war, konnten die Forscher nicht erklären. Nach ihren Angaben zufolge hat sich das tägliche Leben auf der größten Insel der Welt aber in den vergangenen Jahren rapide geändert: Von einer Jäger- und Fischergesellschaft hat sich Grönland in eine westliche Industriegesellschaft entwickelt. Heute arbeiten die meisten Grönländer im Handel, der Verwaltung oder im Dienstleistungssektor.

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Wolfgang Weitlaner pte.online

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