Der perfekte menschliche Roboter ist noch nicht in Sicht

Student der Fachhochschule Südwestfalen untersucht Entwicklungsstand und -trends von Service- und Humanrobotern in seiner Diplomarbeit

In der Welt des Kinofilms gibt es sie schon: humanoide Roboter, die wie ein Mensch denken und handeln können, die unliebsame Arbeiten verrichten und eigenständig Entscheidungen treffen können.

In der wissenschaftlichen und technischen Welt ist man von der perfekten Realisierung dieser Roboter allerdings noch entfernt, fand Dipl.-Ing. Thomas Müller von der Fachhochschule Südwestfalen jetzt heraus. Im Rahmen seiner Diplomarbeit ging Thomas Müller der Frage nach, ob die Robotertechnik in der Lage ist, ältere Menschen zu unterstützten oder gar zu pflegen. Zu diesem Zweck erstellte er eine Marktanalyse und untersuchte Entwicklungstrends von Service- und Humanrobotern.

Die Bevölkerung in den Industrieländern wird immer älter. Bereits im Jahre 2020 werden mehr als 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland und Japan älter als 65 Jahre sein. Damit einher geht ein hoher Anstieg der Gesundheitskosten, die langfristig nur zu finanzieren sind, wenn industrielle Methoden und Techniken eingesetzt werde, beispielsweise Humanroboter bei der Pflege und Unterstützung älterer Menschen.

Japan, so ein Ergebnis der Diplomarbeit, arbeitet verstärkt an der Entwicklung dieser Roboter. Der Humanroboter Asimo von Honda ist ein eindrucksvolles Beispiel. Auch wenn dieser der Gestalt eines Menschen mehr und mehr ähnelt, so ist seine Intelligenz doch noch sehr gering. Gerade in der Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz liegt aber ein wesentlicher Schlüssel für den zukünftigen Fortschritt. Einem älteren Menschen das Essen zu reichen, den Pfleger beim Waschen des Menschen zu unterstützen, ist derzeit durch einen Roboter technisch und wirtschaftlich noch nicht möglich. Anders sieht es aus, wenn es darum geht, der Vereinsamung älterer Menschen vorzubeugen. Mit Aibo dem Roboterhund oder Necoro der Roboterkatze gibt es zwei „Haustiere“, denen in gewisser Weise Aufmerksamkeit entgegengebracht werden muss und die als pflegeleichte Gefährten älterer Menschen dienen können.

„Die Computertechnologie ist heute so weit“, ist sich Thomas Müller sicher, „dass es in naher Zukunft mit Sicherheit einen Technologiesprung geben wird, der auch der Entwicklung der Humanroboter zugute kommt. Bis dahin ist es wichtig, nicht nur kleine Ziele zu erreichen, sondern das Gesamtziel, den autonomen, selbst denkenden und entscheidenden humanoiden Roboter zu realisieren, nicht aus dem Auge zu verlieren.“ Eine Einschätzung, die auch sein Betreuer, Prof. Dr. Heinrich Reents vom Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Südwestfalen voll unterstreicht.

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Dipl.-Soz.Wiss. Birgit Geile-Hän idw

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