Künftiger Shooting Star im Functional Food-Sektor

Die Stuttgarter Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe hat in einem Innovations-Check ein Produktkonzept getestet, das auf Grund seiner Alleinstellungsmerkmale das Potenzial eines künftigen Blue Chip hat. Das Hamburger Unternehmen S.K. Enterprise plant mit ihrem Projekt LipLac einen Functional-Food-Drink auf den Markt zu bringen, der Cholesterin senkend wirkt und der Arteriosklerose vorbeugt. Geschätztes Marktvolumen weltweit: über 700 Millionen Euro jährlich.

Internationale Studien belegen, dass der größte Nachfrageboom der Zukunft nicht nur im Techniksektor bevorsteht, sondern vom Megatrend Gesundheit noch überflügelt wird. Deshalb verspricht sich auch die Lebensmittelindustrie durch so genannte Functional Food-Produkte erhebliche Wachstumsschübe. Diese Lebensmittel sind mehr als nur Nahrung, werden aber per definitionem noch nicht den Heilmitteln zugeschrieben, obwohl sie eine erhebliche Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung versprechen. Sie steigern das körperliche und seelische Wohlbefinden und beugen ernährungsbedingten Krankheiten vor. Dr. Klaus Menrad vom Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) schätzt das Weltmarktvolumen für Functional Food auf 10 bis 20 Milliarden Euro. Allein im Mutterland der funktionellen Lebensmittel, in Japan, erwirtschaften rund 350 Unternehmen heute einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Dr. Menrad: „Wichtigstes und dynamischstes Absatzgebiet mit über zwölf Umsatz-Milliarden sind die Vereinigten Staaten, während der europäische Markt immerhin noch auf 1,4 bis 1,7 Milliarden Euro geschätzt wird.“ Damit läge der Anteil von Functional Food unter einem Prozent des europäischen Lebensmittelmarktes. Dr. Menrad von Fraunhofer ISI weiter: „Allerdings liegt das Umsatzwachstum beispielsweise in der Schweiz bei 20 Prozent. In Deutschland kann von einer ähnlichen Dynamik ausgegangen werden.“

Die großen Konzerne haben angesichts dieser Zahlen zwar inzwischen die Zeichen der Zeit erkannt, bewegen sich aber bislang noch eher behäbig in diesem chancenreichen Wachstumsmarkt. So sind die Marktnischen der Energy Drinks bereits belegt. „Red Bull“ hat innerhalb kürzester Zeit seine weltweite Spitzenstellung mit einem Umsatz von über einer Milliarde Euro ausgebaut. Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung findet in diesem Bereich eine Umsatzverdreifachung binnen fünf Jahren statt. Kräftig steigende Wachstumsraten wird auch den Probiotika Drinks (vornehmlich auf Yoghurt-Basis) wie beispielsweise Actimel, Yacult oder LC 1 nachgesagt. „Und das, obwohl es sich dabei um aktuelle Lifestyle-Produkte handelt, die weniger einen objektiv nachweisbaren Nutzen haben, als vielmehr ein subjektives Wohlfühlen vermitteln“, erklärt Jobst Krauskopf, Geschäftsführer der S.K. Enterprise, Gesellschaft für bionische Lebensmittel. Dipl.-Kaufmann Krauskopf verfügt ebenso wie sein Partner Christian Sowada über langjährige und umfangreiche Erfahrungen durch leitende Funktionen in Unternehmen auf dem medizinisch-pharmazeutischen Sektor. Die mit Sitz in Hamburg gegründete S.K. Enterprise GmbH widmet sich nun dem ausschließlichen Geschäftzweck, innovative Nahrungsmittel für den Bereich Functional Food zu entwickeln und zu vermarkten. Der erste Prototyp eines Lebensmittels mit gesundheitsfördernder Wirkung soll jetzt unter der Marke LipLac bis zur Serienreife gebracht werden. Krauskopf: „Der Genuss-Drink LipLac wirkt regulierend auf den Risikofaktor Cholesterin ohne Arzneimittelangst oder Diätfrust. Wir erwarten durch Erhaltung eines gesunden Cholesterinspiegels eine erhebliche Beeinflussung des Arteriosklerose- und Herz-Kreislaufrisikos.“ Die gute Nachricht: LipLac wirkt tatsächlich völlig „arzneimittelfrei“, also rein bionisch über natürliche Nahrungssubstanzen, die bestimmte Cholesterin senkende Vorgänge im Körper stimulieren. Ein Substanzrisiko wie es bei Arzneisubstanzen gegeben sein kann, erscheint bei LipLac demnach höchst unwahrscheinlich.
Zur Absicherung der noch ausstehenden Produkt-Weiterentwicklung hat S.K. Enterprise bereits drei Patente angemeldet und als ungewöhnliche Maßnahme freiwillig einen unabhängigen Innovations-Check durchführen lassen. Die damit beauftragte Stuttgarter Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe stellt dem Vorhaben Bestnoten aus. Dipl.-Wirt.-Ing. Stefan Kohn von der Fraunhofer TEG resümiert: „LipLac ist ein sehr vielversprechendes Produkt, das ein immenses weltweites Marktpotenzial in sich birgt.“ Kohn spielt hier auf die Alterspyramide in den Industrienationen an, auf ein stetig steigendes Gesundheitsbewusstsein und einen sich zunehmend verstärkenden Anti-Aging-Trend. Die deutsche Medizin kämpft gegen jährlich 275.000 Herzinfarkte (USA: 900.000) und gegen 200.000 Schlaganfälle (USA: bis zu 750.000). Hauptursache: Arteriosklerose, sprich Gefäßverengung. Fraunhofer-Innovationsforscher Stefan Kohn: „Man geht davon aus, dass in den Wohlstandsländern rund 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung – meist Personen über 40 Jahre – an Arteriosklerose erkrankt sind.“ Der Innovations-Check addiert noch einen 20 bis 30-prozentigen Anteil der Bevölkerung hinzu, der sich gesundheitsbewusst ernähren möchte. Die Schnittmenge zwischen beiden Zielgruppen berücksichtigend, kommt die Expertise zu dem Schluss, dass insgesamt „rund 50 Prozent der Bevölkerung in den Industrienationen als potenzielle Kunden für den cholesterinsenkenden Genussdrink LipLac in Betracht kommen.

Der Innovations-Check der Stuttgarter Fraunhofer TEG sieht auch für die technische Durchführbarkeit keine größeren Probleme: „Das bionisch-technische Konzept ist plausibel, wobei die endgültige Beweisführung allerdings nur durch eine breit angelegte Studie erfolgen kann.“ Und auch hier sind die rührigen S.K. Enterprise-Gründer bereits in der Startaufstellung. Co.-Geschäftsführer Christian Sowada: „In einem ersten Projektschritt wird die Intensität der pharmakologischen Wirkung der speziellen LipLac-Nahrungssubstanz am Menschen getestet. Dies erfolgt nach dem Stand der Wissenschaft in einer wegweisenden Preliminary Studie in Freiburg und Mailand.“ Die Studie, die bis Ende des laufenden Jahres abgeschlossen ist, wird ebenso wie eine umfangreiche internationale Langzeitstudie vom anerkannten Institut für klinische Forschung in Hamburg geleitet und von einem Beirat weltweit renommierter Wissenschaftler begleitet. Die S.K. Enterprise rechnet mit Gesamtinvestitionskosten von 16 Millionen Euro bei einem kumulierten Umsatz aus Lizenzvergaben in Höhe von 60 Millionen Euro bis zum Jahr 2006. Der Break-Even soll Ende 2004 erreicht sein. Dipl.-Kaufmann Jobst Krauskopf: „Die S.K. Enterprise hat die Mine gesucht, gefunden und sogar schon den Schacht angelegt. Jetzt benötigen wir nur noch Investoren, die uns helfen, das Gold zu Tage zu fördern.“ Die ersten „Förderer“ haben sich schon gemeldet: Nach dem Innovations-Check und den Vorarbeiten der Gründer und der Fraunhofer-Gesellschaft ist die VentureInvest AG grundsätzlich an einer Beteiligung interessiert und engagiert sich aktiv bei der Einbringung größerer Investoren. Schließlich ist der Eigenkapitalbedarf deutlich höher als 10 Mio. Euro. Gerade US-amerikanische Investoren haben einen Zugang zum Thema „Functional Food“.

Chris Krüger

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