Ausbau der Expertise im Bereich der homogenen Katalyse

Die Bayer AG, Leverkusen, und die Rhodia ChiRex Inc., Boston, USA, haben mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, USA, Lizenzabkommen zur Entwicklung katalytischer Prozesse für die Herstellung aromatischer Amine und Ether mit Hilfe der von Prof. Stephen L. Buchwald entwickelten Technologie geschlossen. Diese Technologie, für die das MIT mehrere Patente besitzt, beruht auf einer hoch effizienten, innovativen Katalyse mit Übergangsmetall-Komplexen.

Die Lizenzabkommen mit dem MIT ermöglichen den beiden Unternehmen, das Buchwald-Verfahren zur Produktion von Zwischenprodukten und Wirkstoffen in größeren Bereichen der Life-Science-Branche einzusetzen. Bayer und Rhodia ChiRex wollen auch die Entwicklung neuer katalytischer Prozesse auf Basis dieser noch jungen Technologie erforschen. Sie besteht in der Umsetzung leicht erhältlicher aromatischer Derivate durch Bildung von C-N- und C-O-Bindungen, wobei Arylamin- und Aryletherderivate entstehen. Die Reaktionen erfolgen mit Hilfe von Übergangsmetall-Komplexen des Palladiums, Platins und Nickels und nutzen eine neuartige Klasse von Phosphinen als Liganden.

Die unter milden Bedingungen ablaufenden katalytischen Prozesse finden mit hoher Selektivität statt und liefern gute Ausbeuten der gewünschten Produkte. Buchwald und seine Mitarbeiter haben diese Technologie ab Mitte der 90er-Jahre am MIT entwickelt. Seitdem ist sie im Hinblick auf praktischere und effizientere Katalysatoren kontinuierlich verbessert worden. Buchwald zu der Bedeutung dieser Umwandlungen: „Ein großer Teil der pharmazeutischen Wirkstoffe und rund ein Drittel aller bekannten organischen Verbindungen enthalten Aminokomponenten. Das macht deutlich, welche Bedeutung leistungsfähige, vielseitige Methoden für die Synthese aromatischer Amine besitzen. Diese Methoden sind in den Forschungslabors der Pharmaunternehmen weltweit bereits stark verbreitet. Wir vom MIT hoffen, dass solche gemeinsamen Anstrengungen die Einsatzmöglichkeiten dieses chemischen Prozesses vergrößern und ihn zu einem praktischen Verfahren für die Herstellung von Arylaminen und -ethern machen werden.“

Dr. Hugl von Bayer, Leverkusen, und Dr. Ratton von Rhodia, Paris, erklärten zu der Auswirkung der Forschungskooperation zwischen ihren beiden Unternehmen: „Unsere zwei Firmen werden die Prozesse auf diesem interessanten und wichtigen Gebiet der organometallischen Katalyse verfahrenstechnisch entwickeln. Der Übergang in den Industriemaßstab ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Wir sind zuversichtlich, innovative Lösungen anbieten zu können, die den Bedürfnissen der feinchemischen Industrie gerecht werden.“

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