Studierende der Hochschule Coburg entwickeln die Bäder von Morgen

Modellentwurf von attvila<br>Foto: Chris Schuff<br>

Sechs Monate lang haben sich die zehn angehenden Produktdesigner mit dem Thema „Bad“ beschäftigt. Sechs Monate, in denen sie auf Möbelmessen, im Internet und im eigenen Freundeskreis recherchiert haben.

Ideen wurden gesammelt, ausgewählt und wieder verworfen. Wie sieht das Bad der Zukunft aus? Welche Farben, welche Materialien tauchen darin auf? Jeweils in Zweierteams sollten die Studierenden acht Quadratmeter gestalten. Herausgekommen sind fünf Modellbäder, die vor allem eins sind: Einzigartig.

So wie „attvila“- der Entwurf von Anna Hufnagel und Kathrin Siemann. Hinter dem Namen versteckt sich die schwedische Bezeichnung für Ausruhen. Das Badezimmer ist in zwei Bereiche eingeteilt: Versorgen und Verwöhnen. Da gibt es einen Duschsitz mit Kneippkur und Dampfstrahler. Eine Waschkonsole, die gleichzeitig als Stauraum fungiert. Und in der Mitte des Raums eine Art Waage, die sowohl den Verwöhn- als auch den Versorgungsbereich mit Wasser speist. Ein Symbol für die Kostbarkeit des flüssigen Elements.

„Die große Herausforderung war, dass wir alles bis ins kleinste Detail planen mussten“, erzählt Kathrin Siemann. „Vom Seifenspender bis zur Berechnung, wie weit das Wasser beim Duschen spritzt.“ Zwar stand während des Projekts vor allem die Vision im Vordergrund, dennoch mussten alle Entwürfe in der Praxis auch umsetzbar sein.

Es ist nicht die erste Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Coburg und Villeroy&Boch. Seit acht Jahren finden Kooperationen mit Studierenden statt. Professor Gerhard Kampe betreut die Projekte. Ihm ist es wichtig, dass die Inhalte auch wirklich auf das Lehrkonzept des Studiengangs abgestimmt sind. Und er kennt die Vorteile, die sich für seine angehenden Designer durch solche Kooperationen bieten. „Die Studierenden haben die Chance, im praxisnahen Prozess komplexe Problemstellungen zu lösen und ihre Arbeiten vor der höchsten Führungsebene des Unternehmens zu präsentieren.“

Kampe hat sich deshalb tatkräftige Unterstützung geholt: Nina Wolf und Kathrin Lang. Die beiden Designerinnen haben selber an der Hochschule Coburg studiert. Mittlerweile führen sie ihr eigenes Büro in der Vestestadt und wirken immer wieder bei Projekten mit. Neben der Konzeption und Entwicklung von Produkten betreuen sie auch die Dokumentation und Präsentation der Entwürfe.

Dass Villeroy&Boch den Arbeiten der Studierenden diesmal sogar eine ganze Ausstellung mit Vernissage widmet, ist etwas Besonderes. Jedes Bad hat jetzt seinen eigenen Platz im Keramikmuseum Mettlach. In begehbaren Würfeln werden die Modell-Entwürfe präsentiert. Mit Beschreibungen, Bildern und Detailansichten. Michel von Boch, der das Unternehmen bei der Ausstellungseröffnung im Oktober vertrat, war durchweg angetan. Die kreativen Ideen stünden in direktem Zusammenhang mit der Unternehmensphilosophie von Villeroy&Boch, bestätigte er. Bis Anfang März 2013 können Interessierte die Ausstellung noch besuchen.

Kurzinfos: Unter dem Titel „Vision 8 – Badvisionen auf 8m²“ lief das Projekt im Sommersemester 2012 mit zehn Studierenden des Studiengangs Integriertes Produktdesign an. Die Ergebnisse präsentierte jede Gruppe bei der Ausstellungseröffnung in Mettlach. Die fünf Entwürfe tragen die Namen: attvila, Raumwerk, Körperwerkstatt, Oase und Baden in Wärme und Licht. Aktuell sind die angehenden Designer im 7. Semester ihres Studiums. Betreut wurden sie von Professor Gerhard Kampe, den Designerinnen Kathrin Lang und Nina Wolf, der Produktentwicklung Bad&Wellness sowie dem Innovationsmanagement von Villeroy&Boch.

Media Contact

Dr. Margareta Bögelein idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-coburg.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Innovative Produkte

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Mehr Prozess- und Produktinnovationen in Deutschland als im EU-Durchschnitt

Mehr als jedes 3. Unternehmen (36 %) in Deutschland hat zwischen 2018 und 2020 (aktuellste Zahlen für die EU-Länder) neue Produkte entwickelt, Neuerungen von Wettbewerbern imitiert oder eigene Produkte weiterentwickelt….

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Partner & Förderer