"Spinnen-Sensor" nimmt feinste Vibrationen wahr

Spinne: inspiriert die Wissenschaft (Foto: pixelio.de/Bianca Schütte)

Südkoreanische Forscher haben sich von Spinnen inspirieren lassen und einen Sensor entwickelt, der kleinste Vibrationen aufnehmen kann. Damit ist eine sehr genaue Aufzeichnung von Sprache, Musik oder Puls möglich. Bis der Sensor marktfähig wird, prognostiziert das Team rund um Daeshik Kang und Mansoo Choi von der Seoul National University http://useoul.edu  weitere Forschungsarbeiten von drei bis fünf Jahren.

Die Spaltsinnesorgane, die Spinnen an den Gelenken ihrer Beine tragen, nehmen feinste Schwingungen aus der Umgebung wahr – sei es ein Beutetier, das sich im Netz verfangen hat oder ein Mensch, der sich mit einer zusammengerollten Zeitung vorsichtig nähert. Möglich wird das durch parallel angeordnete Schlitze im starren Außenskelett, die auf einer elastischen Schicht gelagert werden, welche auch die Verbindung zum Nervensystem bereitstellt.

Kleinste Vibrationen messbar

Um dieses Organ nachzubauen, haben die Forscher eine 20 Nanometer dicke Platinschicht auf einem viskoelastischen Polymer platziert, wobei sich in der Platinschicht auf kontrollierte Weise Spalten bilden, sobald Schwingungen auftreten. Durch die sich öffnenden Spalten wird auch das darunterliegende weiche Polymer gedehnt – der elektrische Widerstand ändert sich und kann aufgezeichnet werden.

„Soweit ich das beurteilen kann, erreichen sie extrem hohe Empfindlichkeit für kleinste Vibrationen, aufgrund dieser großartigen Lautverstärkung, die sie ins System eingebaut haben. Es ist gemacht, um winzige Vibrationen zu messen“, schwärmt der deutsche Forscher Peter Fratzl vom Max-Planck-Institut http://mpg.de  gegenüber „Mashable“. Er hat 2009 eine Studie über das Spaltsinnesorgan der Spinne veröffentlicht, die nun die südkoreanischen Forscher zu ihrer Erfindung inspiriert hat.

Viele Anwendungen möglich

Getestet wurde der neue Sensor auf mehreren Wegen. So wurde er auf einer Geige angebracht, wo er die Töne so gut messen konnte, dass sie von der Aufzeichnung exakt wiedergegeben werden konnten. Außerdem wurde der Sensor am Hals von Personen angebracht, wo ebenfalls treffsichere Aufzeichnungen gelangen – besser als mit einem Mikrofon, das die Hintergrundgeräusche nicht ausblenden kann. Und letztlich kann der Sensor am Handgelenk getragen auch den Puls messen.

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Marie-Thérèse Fleischer pressetext.redaktion

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