Schweizer Schüler entwickeln mobiles Kraftwerk

Wasserwirbelkraftwerk: Mobile Stromversorgung (Foto: GWWK)<br>

Im Auftrag der Genossenschaft Wasserwirbelkraftwerke Schweiz (GWWK) haben vier Berufslehrmaturanten den Prototypen eines mobilen Wasserwirbelkraftwerks konstruiert. „In einem halben bis einem Jahr ist das Micro-Kraftwerk serienreif. Wir haben schon erste Kontakt zu Hilfsorganisationen, die sehr interessiert sind. Unsere einfache Technik kann auch nach Naturkatastrophen eine schnelle Versorgung mit Strom garantieren, sagt GWWK-Sprecher Daniel Styger im Gespräch mit pressetext.

Entlegene Messstationen

Ausgangspunkt für die Nachwuchskonstrukteure war ein Problem des Bundesamtes für Umwelt, das zu Forschungszwecken Flüsse und Bäche in der Schweiz überwacht. Die Messstationen in teilweise entlegenen Gebieten rund um die Uhr mit Strom zu versorgen ist dabei oft eine Herausforderung. Drei angehende Konstrukteure und ein Polymechaniker von der Berufsschule Zofingen haben sich dieses Problems angenommen. In über tausend Arbeitsstunden haben sie den Prototypen für ein mobiles Wasserwirbelkraftwerk gebaut. Finanziert wurde das Projekt ausschließlich durch Sponsorengelder.

Der 3 x 0,5 x 0,5 Meter große Prototyp, der von der Konstruktion her an seine großen, stationären Vorbilder angelehnt ist, bringt konstant eine Leistung von 50 bis 100 Watt. Er kann ab einem Wassergefälle von 40 Zentimetern und einer Wassermenge von 20 Litern eingesetzt werden. Das reicht aus, um eine Messstation oder einen sparsamen Laptop zu betreiben. Das Kraftwerk enthält auch einen Lithium-Ionen-Akku, der es ermöglicht, überschüssige Energie für längere Zeit zwischenzuspeichern. Das Kraftwerk kann in drei Teile zerlegt werden.

Großes Potenzial

„Der Aufbau kann ohne Probleme von einer Person bewerkstelligt werden. Die Teile können auf einem Anhänger oder mit Lasttieren zum Einsatzort gebracht werden“, so Styger. Die Konstruktion ist flexibel und kann mit verschiedenen Rotoren bestückt werden, die sich bei Bedarf einfach tauschen lassen. Der größte und teuerste Rotor liefert derzeit etwa 100 Watt. „In Zukunft planen wir leistungsfähigere Versionen mit bis zu 500 Watt. Durch leichtere Materialien bleiben sie trotzdem einfach zu transportieren“, erklärt Styger. Über den Marktpreis der Micro-Wasserwirbelkraftwerke ist noch nichts bekannt. „Sie werden aber auch für Privatpersonen interessant sein“, sagt Styger gegenüber pressetext.

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Markus Keßler pressetext.redaktion

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