Hightech-Stift zeichnet 3D-Skulpturen

Kreative Gebilde: ''3Doodler'' nutzt Plastik statt Tinte (Foto: kickstarter.com)<br>

Der aktuelle Hype um das Thema 3D-Druck bringt Computeringenieure auf mitunter sehr skurrile, aber auch innovative Ideen. Spezialisten des US-Start-ups WobbleWorks haben beispielsweise einen neuartigen Hightech-Stift entwickelt, der es dem User erlaubt, seine kreativen Einfälle nicht nur zweidimensional auf Papier zu bringen, sondern auch dreidimensional im Raum festzuhalten.

Der „3Doodler“ funktioniert dabei wie ein mobiler 3D-Drucker: Anstelle von herkömmlicher Tinte ist der Stift mit kleinen Plastikkügelchen gefüllt. Diese werden erhitzt, in flüssige Form gebracht und beim Austreten aus dem Gerät wieder rasch abgekühlt, um den verschiedenen Kreationen der Nutzer die nötige Härte und Stabilität zu geben.

„Der 3D-Doodler ist der weltweit erste und einzige dreidimensionale Drucker-Stift, mit dem man auch in der Luft zeichnen kann“, heißt es in der offiziellen Projektbeschreibung von WobbleWorks. Für die User ergebe sich dadurch eine völlig neue künstlerische Freiheit, was die Umsetzung ihrer kreativen Ideen betrifft. „Ob Künstler, Hobby-Zeichner oder 3D-Druck-Fanatiker, das ist eine vollkommen neue und kostengünstige Art, Objekte zu erzeugen“, betont der Hersteller.

Stabile Plastikmasse

Die Funktionsweise des Hightech-Stiftes ist relativ einfach erklärt. Nutzer können den 3D-Doodler wie andere normale Schreibwerkzeuge auch zwischen die Finger nehmen und ihre Zeichnungen auf zweidimensionalen Oberflächen auftragen. Wenn die User-Hand die Oberfläche verlässt und in die Luft geführt wird, sorgt ein Hitzeelement im Inneren des Geräts dafür, dass kleine Plastikkügelchen flüssig werden und sich leicht formen lassen. Ein winziger Ventilator am Ende des Stifts kühlt die austretende Masse dann schnell ab, sodass sich diese verfestigt und eine stabile Struktur bildet.

„Auf diese Weise kann praktisch eine unbegrenzte Vielfalt an Formen und Objekten erzeugt werden“, betont WobbleWorks. Die Handhabung sei kinderleicht. „Der Stift benötigt keinerlei Software oder Computer. Nutzer können ihn einfach an eine Steckdose anstecken und sind sofort in der Lage, ihre Ideen dreidimensional festzuhalten“, so das Versprechen der US-Firma. Um auch kompliziertere, größere Gebilde umsetzen zu können, sollten die User allerdings zuvor einige Übungsstunden absolvieren.

Kickstarter-Kampagne

Wer jetzt neugierig geworden ist und sich selbst von der Praxistauglichkeit des 3D-Doodlers überzeugen möchte, muss sich aber im Moment noch etwas gedulden. WobbleWorks hat gerade erst eine Kampagne auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter http://kck.st/Y4PXHs ins Leben gerufen, um insgesamt 30.000 Dollar (rund 22.367 Euro) für die weitere Entwicklung des Hightech-Stifts aufzutreiben. „Wenn das gelingt, sollte unser Produkt noch im Laufe dieses Jahres in den Handel kommen“, verrät Wobble-Works-Sprecher Daniel Cowen dem NewScientist. Bis dahin soll auch die jetzige Energieversorgung per Netzkabel durch eine kabellose Batterieversion ersetzt werden. Als Preis werden aktuell 75 Dollar (rund 56 Euro) veranschlagt.

Media Contact

Markus Steiner pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.wobbleworks.net

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