Tintenstrahldrucker mit 1.000 Seiten pro Minute

Zwei israelische Wissenschafter haben einen Tintenstrahldurcker entwickelt, der mehr als 1.000 Seiten pro Minute drucken soll. Der Printer mit dem Namen JeTrix arbeitet mit einem Druckkopf, der ähnlich wie ein LCD-Display aufgebaut ist.

Während ein Bildschirm jedoch pixelweise Licht emittiert und damit das Gesamtbild darstellt, gibt der entwickelte Druckkopf pixelweise Tinte ab. „Die Druckköpfe herkömmlicher Printer sind klein und müssen sich über der Seite hin und her bewegen. Unser Druckkopf kann in der Größe eines Blattes Papier gebaut werden und somit die ganze Seite auf einmal drucken“, erklärt Teamleiter Moshe Einat dem Onlineportal „PhysOrg.com“.

Man kann sich unsere Entwicklung am besten als Tinte abgebenden Bildschirm vorstellen, so Einat. Der Prototyp besteht aus einer zwölf mal zwölf Quadratzentimeter großen Matrix, auf der rund 57.600 winzige Tintendrüsen Platz finden. Jeweils vier dieser Drüsen werden durch ein kleines Tintenreservoir versorgt. Diese Vorratsbehälter haben eine Grundfläche von ein mal ein Millimeter und sind einen halben Millimeter hoch. Durch die Kappilarwirkung gelangt die Farbe in die Düsen. Zur Widerbefüllung fährt ein tintenhältiger Wischer über die Reservoirs und ergänzt die verbrauchte Farbe.

Das Design des neuartigen Druckers hat viele potenzielle Anwendungsmöglichkeiten, sind die Entwickler überzeugt. „Die Einsatzgebiete sind Umgebungen mit besonders hohem Druckaufkommen, wo Hochgeschwindigkeitsprinter benötigt werden. Beispielsweise in Büros oder bei industriellen Anwendungen“, erläutert Einat. Den Forschern schweben jedoch auch völlig neue Einsatzumgebungen vor.

Ein Beispiel ist der In-Store-Buchdruck, wobei Bücher erst speziell auf Kundenwunsch gedruckt werden. Dies könnte beispielsweise kleine Buchhandlungen ermöglichen, deren Lagerstand an Büchern selbst sehr klein ist. Die große Auswahl an verschiedenen Titeln liegt dann digital vor und wird speziell für den Käufer gedruckt. Weiters könnten Zeitungen personalisiert werden, so die Forscher. Tageszeitungen und Magazine werden für den Kunden persönlich produziert – inklusive Namen, bevorzugter Themen und zielgerichteter Werbung.

Der JeTrix befindet sich derzeit noch in einem frühen Stadium der Entwicklung. „Das Konzept hat sich in einem Prototypen unter Laborbedingungen bewährt“, sagt Einat, der an ein kommerzielles Produkt in etwa zwei Jahren glaubt. Bis dahin sei jedoch noch einiges an Forschung und Weiterentwicklung notwendig. Technische Einzelheiten haben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Applied Physics Letters http://apl.aip.org/apl/top.jsp veröffentlicht.

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Andreas List pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://apl.aip.org/apl/top.jsp

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