Verbund PRACE will weltbeste Supercomputer für Europa bereitstellen

Mit einer feierlichen Zeremonie gründen heute die Vertreter von 16 Nationen den Supercomputerverbund PRACE, Partnership for Advanced Computing in Europe. PRACE wird Rechner, Infrastrukturen sowie die damit verbundenen Dienstleistungen für die europäischen Forscher im Bereich Höchstleistungsrechnen bereitstellen.

Bislang haben die Mitgliedsländer 400 Millionen Euro zugesagt, um in den nächsten fünf Jahren Supercomputer im Multi-Petaflop/s-Bereich zu installieren. Zusätzlich wird die Europäische Kommission bis zu 70 Millionen Euro bereitstellen, um Vorbereitung und Durchführung zu unterstützen.

Supercomputing ist eine Schlüsseltechnologie mit enormem Einfluss auf die moderne Wissenschaft. PRACE wird die europäische Wettbewerbsfähigkeit auf diesem Gebiet entscheidend stärken und ist eine einzigartige und dauerhafte europaweite Forschungsinfrastruktur (PRACE RI) für das Höchstleistungsrechnen. Der Verbund stellt eine sehr enge Kooperation der beteiligten Länder dar, die in den vergangenen Jahren – unterstützt von der EU – die gesetzlichen, finanziellen und technischen Voraussetzungen für PRACE geschaffen haben. PRACE wird Europa mit Weltklasse-Computern für exzellente Forschung versorgen und damit die wissenschaftliche und industrielle Wettbewerbsfähigkeit steigern.

„Wissenschaft und Wirtschaft brauchen Rechenleistung und Know-how auf höchstem Niveau. Die gemeinsame europäische Initiative PRACE wird Forschern helfen, einzigartige wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen und innovative Produkte zu entwickeln“, sagt Prof. Achim Bachem, Vorsitzender des Forschungszentrums Jülich und PRACE-Koordinator.

PRACE wird europaweit Dienstleistungen für das Höchstleistungsrechnen bereitstellen und bis zu sechs neue Supercomputer der höchsten Leistungsklasse installieren, die sich in die bereits bestehende Supercomputerlandschaft einpassen werden. Ihre Rechenleistung soll mittelfristig mehrere Petaflop/s und langfristig (2019) bis zu ein Exaflop/s umfassen (eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde oder 1000 Petaflop/s). Nutzer werden in PRACE Ansprechpartner finden, die helfen, wissenschaftliche Anwendungen auf die neue, parallele Rechnerarchitektur zu übertragen und zu optimieren. Begleitet von Trainingsprogrammen werden Wissenschaftler und Studenten an die beispiellosen Möglichkeiten der neuen Systeme herangeführt. Ein wissenschaftlicher Beirat aus unabhängigen Experten wird PRACE beraten und die Rechenzeit auf den PRACE-Rechnern nach wissenschaftlicher Exzellenz verteilen.

Um seine Funktion als Forschungsinfrastruktur (PRACE RI) wahrzunehmen, hat sich der Verbund als ein internationaler, gemeinnütziger Verein mit Sitz in Brüssel unter dem Namen PRACE AISBL gegründet. Seine 16 Gründungsmitglieder repräsentieren Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Serbien, Spanien, Schweiz und Türkei. Zur Jahresmitte werden Norwegen, Schweden, Tschechien und Zypern beitreten. Deutschland wird in PRACE durch das Gauss Centre for Supercomputing vertreten, in dem die drei nationalen Rechenzentren in Stuttgart, Garching und Jülich Mitglieder sind.

PRACE hat seinen Betrieb bereits aufgenommen und organisiert den Zugang zum ersten europäischen Rechnersystem mit einer Rechenleistung von einem Petaflop/s, JUGENE, am Forschungszentrum Jülich.

Links

Weitere Informationen zu PRACE
http://www.prace-project.eu/
Weitere Informationen zu den Jülicher Supercomputern
http://www.fz-juelich.de/portal/forschung/highlights/supercomputer
Pressekontakt:
Kosta Schinarakis, Tel. 02461 61-4771, Mobil: 0174/1667653, E-Mail: k.schinarakis@fz-juelich.de
Das Forschungszentrum Jülich…
… betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Informationstechnologie. Kombiniert mit den beiden Schlüsselkompetenzen Physik und Supercomputing werden in Jülich sowohl langfristige, grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Naturwissenschaften und Technik erarbeitet als auch konkrete technologische Anwendungen. Mit rund 4 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört Jülich, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, zu den größten Forschungszentren Europas.

Media Contact

Annette Stettien Forschungszentrum Jülich

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