Verbesserungen an der Datenbank COMAR

Die Datenbank COMAR ist eine Kooperation von 19 nationalen bzw. internationalen Instituten and wird von der BAM betrieben. COMAR informiert über weltweit verfügbare zertifizierte Referenzmaterialien (ZRM).

ZRM liefern anerkannte Vergleichswerte für Materialprüfungen und chemische Analysen und stellen die Zuverlässigkeit und weltweite Vergleichbarkeit der Messergebnisse sicher. Die Verwendung von ZRM ist eine Grundforderung der Qualitätssicherung für jedes Prüf- und Kalibrierlabor, insbesondere im Bereich der chemischen Analytik. COMAR wurde entwickelt, um Laboratorien bei der Suche nach geeigneten Referenzmaterialien zu unterstützen.

Die BAM hat COMAR mit dem Ziel verbessert, die Suche nach ZRM einfacher und zielgenauer und gleichzeitig den Update-Prozess effizienter zu gestalten.

Folgende Verbesserungen für die ZRM-Suche wurden implementiert:

– Die Suche über einen speziellen Molekülnamen liefert jetzt alle ZRM-Einträge, die sich auf dieselbe CAS (Chemical Abstracts Service) -Nummer beziehen, unabhängig davon, welcher Molekülname für die einzelnen ZRM von den Herstellern benutzt und für die Dateneingabe verwendet wurde. Dies wird erreicht, indem COMAR intern für die Suche automatisch CAS-Nummern verwendet. COMAR liefert so eine komplette ZRM-Trefferliste trotz der oft zahlreichen verschieden Namen für einzelne Verbindungen, die in der Chemie üblich sind.

– Das durchsuchbare „ZRM Beschreibungsfeld“ wurde auf 1000 Zeichen erweitert, um zusätzliche Informationen eingeben zu können. Das Beschreibungsfeld erlaubt eine Textsuche und stellt so eine wichtige und einfach zu handhabende Suchmöglichkeit dar.

– Einrichtung eines neuen Suchwerkzeugs für die Suche nach ZRM für spezielle Matrices. Diese Matrix-Suche kann als separate Suchroutine oder in Verbindung mit der Suche nach ausgewählten Elementen oder Verbindungen benutzt werden. Dies ist eine signifikante Verbesserung für die Suche nach Matrix-Referenzmaterialien. Matrix-ZRM sind zertifiziert für den Analyt-Gehalt in definierten Matrices (z. B. Böden, Holz, Klärschlamm, Nahrungsmittel) und spielen somit für breite Anwendungsgebiete der chemischen Analytik (z. B. Umweltanalytik) eine wichtige Rolle.

Derzeit ist dieses Suchwerkzeug allerdings noch nicht freigegeben. Zuvor muss ein wesentlicher Teil der vorhandenen Datenbankeinträge mit dem neuen Matrix-Katalog verknüpft werden. Der Matrix-Katalog stellt eine Zusammenstellung von Matrix bezogenen Suchbegriffen dar und wird die Suche künftig unterstützen. Für die Matrix-Kategorisierung verwendet COMAR eine Liste entsprechender Kategorien, die kürzlich von ISO REMCO (ISO Komitee für Referenzmaterialien) entwickelt wurde und Bestandteil des ISO Technical Report 10989 „Categorisation of reference materials – Guidance on, and keywords used for RM categorisation“ ist. Die Zuordnung der Datenbankeinträge zum neuen Matrix-Katalog wird einige Zeit beanspruchen. Die Freigabe der Matrix-Suche wird auf der COMAR Internetseite angezeigt.

– Die ZRM-Suche über die chemische Zusammensetzung und über das ZRM Beschreibungsfeld wird nun auch kombiniert angeboten. Das erlaubt ein einfacheres und zugleich zielgenaueres Recherchieren in der Datenbank.

COMAR enthält Informationen zu etwa 11 000 ZRM von mehr als 220 Referenzmaterialproduzenten in 25 Ländern. Diese Information aktuell zu halten, bedeutet einen enormen Aufwand für die kooperierenden Institute.

Die neue COMAR Version gestattet nun, die diversen Produzenten stärker in den Updateprozess einzubeziehen. Dazu wurden spezielle Updaterechte eingerichtet, die an einzelne Produzenten vergeben werden können. In der Vergangenheit operierte COMAR nur mit Updaterechten, die länderweite Gültigkeit besaßen und an die nationalen COMAR-Partner vergeben wurden. Die neuen Updaterechte erleichtern die Arbeit der nationalen COMAR-Partner, erlauben ein effizienteres Datenbankmanagement und helfen, die Aktualität der ZRM-Einträge zu sichern.

ZRM-Produzenten, die ihre Referenzmaterialien in COMAR eingeben möchten, sind eingeladen, die nationalen COMAR-Partner oder das COMAR-Sekretariat an der BAM zu kontaktieren (Kontaktpunkte finden sich auf der COMAR Internetseite: www.comar.bam.de). Interessierte ZRM-Produzenten müssen die Anforderungen der relevanten ISO Guides 31, 34 und 35 erfüllen.

Der Informationsbedarf über verfügbare ZRM wächst parallel mit der weltweit ständig zunehmenden Anzahl von chemischen und biochemischen Analysen. COMAR ist für einen breiten ZRM-Anwendungsbereich eines der wichtigsten Informationssysteme über verfügbare Referenzmaterialien überhaupt. Die Benutzung von COMAR ist kostenlos. Die Anzahl der registrierten Nutzer, der Datenbankzugriffe und der angezeigten Suchergebnisse wächst seit Jahren. Die vorgenommen Verbesserungen werden dazu beitragen, dass COMAR auch künftig den Anforderungen der ZRM-Nutzer gerecht wird.

Kontakt: Dr. Thomas Steiger, Rita Pradel
COMAR Sekretariat
c/o BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Telefon: +49 30 8104 5860 / 5862
E-Mail: comar@bam.de

Media Contact

Dr. Ulrike Rockland idw

Weitere Informationen:

http://www.comar.bam.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer