Verbesserte Gebrauchstauglichkeit von Personenzählern

Eine der neuesten Entwicklungen der Chemnitzer Firma FusionSystems ist ein kamerabasierter Personenzähler. Von der Decke eines Raumes aus zählt er Einzelpersonen und registriert ihre Positionen und Bewegungen.

Gleichzeitig erfasst er Personenströme und ermöglicht eine Auswertung – etwa zu Marketingzwecken. Anwendungsfälle finden sich in Einkaufzentren oder Wartesälen. Aber auch in Bahnhöfen, Flughäfen, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Stadien ist er nutzbar – also überall dort, wo man über die Personenanzahl informiert sein muss.

Dieser Zähler ist außerdem speziell für die Fälle geeignet, in denen Personen eng nebeneinander die Messstelle passieren oder Personen gleichzeitig in verschiedene Richtungen laufen. Dabei ist er allen herkömmlichen Sensoren überlegen.

Damit die neue Technik auch bei den Kunden auf Akzeptanz stößt und auf die angebotenen Funktionen über einen Computer einfach zugegriffen werden kann, ließ sich Fusion Systems von Fachleuten der „Kompetenzinitiative Usability“ an der TU Chemnitz beraten. „Die Arbeitswissenschaftler und Psychologen haben uns geholfen, unseren Entwicklungsprozess bereits in der frühen Innovationsphase nutzerorientiert auszurichten“, berichtet Geschäftsführer Ullrich Scheunert.

Die so erhaltenen Gestaltungsvorschläge und gewonnenen Erkenntnisse boten den Entwicklungsingenieuren die Möglichkeit, die Handhabung des Produkts optimal auf den Anwender zuzuschneiden. So kann der Personenzähler künftig für das Einzelhandelsmarketing oder die Optimierung von Verkaufsstrategien optimal eingesetzt werden.

„Dank der Hinweise der Wissenschaftler lassen sich nun sogar mehrere Zähler unkompliziert kombinieren und bedienen“, ergänzt Scheunert. Im so genannten Sensorcluster arbeiten sie so beispielsweise bei der Überwachung der Personenanzahl in einem Verkaufsraum zusammen. „Wir konnten wichtige Hinweise geben, wie die Software-Oberfläche aufgebaut und gestaltet werden sollte, damit der Personenzähler benutzerfreundlich zu bedienen ist und die gewonnenen Messergebnisse sinnvoll dargestellt werden können“, sagt Frank Dittrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Arbeitswissenschaft der TU Chemnitz.

Stichwort: „Kompetenzinitiative Usability“

Kleine und mittelständische Unternehmen in den neuen Bundesländern sind die Zielgruppe der „Kompetenzinitiative Usability“ (KiU), die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung für zweieinhalb Jahre mit insgesamt 500.000 Euro gefördert wird. Schulungen, Usability-Projekte und Beratungsdienstleistungen bietet das Projektteam der Technischen Universitäten Chemnitz und Berlin sowie des Zentrums Mensch-Maschine-Systeme (ZMMS) den Firmen an. Mitarbeiter der Professuren Allgemeine und Arbeitspsychologie (Prof. Dr. Josef Krems), Arbeitswissenschaft (Prof. Dr. Birgit Spanner-Ulmer) sowie Kognitionspsychologie und Kognitive Ergonomie (Prof. Dr. Manfred Thüring) arbeiten gemeinsam daran, das Thema Gebrauchstauglichkeit – also die Usability von Produkten – stärker in den Fokus von kleinen und mittleren Unternehmen zu rücken. Projekte mit einem Umfang bis zu fünf Tagen sind kostenfrei.

Wer Fragen zur Kompetenzinitiative und zum Thema Usability hat, findet Hilfe in der „Usability Sprechstunde“. Donnerstags von 10 bis 12 Uhr bieten die Usability-Experten ihre kostenfreie Beratung an (Telefon 0371 531-37587 und 0371 531-37878).

Weitere Informationen erteilen Frank Dittrich, Professur Arbeitswissenschaft, Telefon 0371 531-37878, E-Mail frank.dittrich@mb.tu-chemnitz.de, und Nina Bär, Telefon 0371 531-37587, E-Mail nina.baer@phil.tu-chemnitz.de.

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Mario Steinebach idw

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