Software zum Kosten-Nutzen-Vergleich von Robotern und begleitenden Servicemodellen

Anlass von SMErobot: Roboter beziehungsweise Automatisierungstechnologien sind momentan oft nur für große Firmen geeignet, aber auch kleinere und mittlere Unternehmen (KMU/small and medium-sized enterprises SME) könnten in Zukunft besser davon profitieren, wenn diese Technik besser auf ihre speziellen Anforderungen angepasst würde. Aus diesem Grund hat das 2005 gestartete EU-Projekt Lösungsansätze für den Robotereinsatz bei KMU entwickelt.

Dort eingesetzte Roboter müssen kleiner, preiswerter und flexibler sowie einfacher zu installieren, zu programmieren und zu warten sein als in Großunternehmen. Die kleinen und mittleren Betriebe verfügen über ein geringeres Budget und weniger hochspezialisierte Mitarbeiter, die sich ausschließlich um die Anlage kümmern könnten. Auch neue servicebasierte Geschäftsmodelle – beispielsweise das Leasen von Robotern oder die Unterstützung beim Betrieb der Anlage – ermöglichen eher den Einsatz von Robotern in KMU.

Neue Technologien und Geschäftsmodelle werfen oft die Frage nach dem wirtschaftlichen Vorteil auf. Als ein wissenschaftlicher Partner beim SMErobot-Projekt untersuchte das Fraunhofer ISI unter anderem diesen Aspekt und entwickelte zur Prüfung der Wirtschaftlichkeit der Roboteranwendungen das „LCC-Tool“. Die „Life Cycle Costing“-Software bewertet die gesamten Lebenszykluskosten der Anschaffung.

Das Programm erleichtert den sehr komplexen Kosten-Nutzen-Vergleich: Der Nutzer kann zahlreiche Kennzahlen – von den Anschaffungskosten über die Personalausgaben bis hin zur gesparten Zeit – mit beliebigen Variationen eingeben. Anschließend stellen Diagramme übersichtlich die zu erwartenden Kosten und Gewinne dar. Auf der Grundlage dieser Berechnungen sieht der Anwender, ob und wann sich ein Roboter wirtschaftlich rechnet. Zusätzlich zeigt das Programm, ob ergänzende zu bezahlende Dienstleistungen, die den eigenen Aufwand verringern können, einen wirklichen Mehrwert für das Unternehmen bringen. Damit gibt das LCC-Tool einen fundierten Kosten-Nutzen-Vergleich über den gesamten Lebenszyklus des Roboters von der Anschaffung über den Betrieb bis hin zur Entsorgung.

Durch die Variation der Eingaben lassen sich zudem verschiedene kundenorientierte Dienstleistungspakete entwerfen, womit das LCC-Tool nicht nur für Anwender selber, sondern auch für Roboterhersteller nutzbar ist. Beide Seiten können damit verschiedene Geschäftsmodell-Spezifikationen ausloten und sehen, wie sich unterschiedliche Angebote auf Kosten und Nutzen auswirken.

Um das LCC-Tool effizient anwenden zu können, bietet das Fraunhofer ISI in Karlsruhe ein eintägiges Seminar an. Auf Wunsch passen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Programm auch an die spezifischen Bedürfnisse interessierter Anwender- und Anbieter-Unternehmen an.

Informationen zum SMErobot -Projekt und dem LCC-Tool gibt es unter http://www.smerobot.org.

Kontakt:
Dr. Kathrin Schwabe
Tel.: 0721 / 6809-100
E-Mail: presse@isi.fraunhofer.de
Relevant für die Wirtschaft, relevant für die Gesellschaft – das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI untersucht, wie technische und organisatorische Innovationen Wirtschaft und Gesellschaft heute und in Zukunft prägen. Markenzeichen der systemischen Arbeit ist es, Forschungsdisziplinen zu integrieren und mit Auftraggebern und Interessenten ein Netzwerk für Innovationen zu gestalten. Mit seiner Expertise, seiner Erfahrung und seinen Studien leistet das Institut als Teil der praxisorientierten Forschung der Fraunhofer-Gesellschaft einen Beitrag zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. Deshalb nutzen Politik, Verbände und Unternehmen das Fraunhofer ISI als vorausschauenden und neutralen Vordenker, der Perspektiven für Entscheidungen vermittelt.

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