Sicher ist sicher: Fälschungsschutz durch RFID

Wie RFID-Tags Pharmaprodukte gegen Fälschungen schützen können, wurde bis Mitte 2010 in dem Forschungsprojekt „EZ-Pharm“ untersucht. Als Projektkoordinator stellt das IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH nun die Ergebnisse in einem Buch vor. Der Band zu Kennzeichnungstechnologien ist ab sofort über den VDMA Verlag erhältlich.

Die Mehrheit der produzierenden Unternehmen wird heute Opfer von Produktpiraterie. Auch für die Pharmaindustrie sind Plagiate ein Problem. Neben finanziellen Einbußen können Fälschungen hier vor allem eine körperliche Gefahr für die Konsumenten darstellen. Wie originale und gefälschte Medikamente zuverlässig unterschieden werden können, hat das IPH gemeinsam mit vier Forschungspartnern in dem Projekt „EZ-Pharm“ untersucht. Mit Hilfe von RFID-Tags, die auf Medikamentenverpackungen aufgebracht werden, könnte zukünftig die gesamte Pharmaversorgungskette sicher überwacht werden.

„In dem Projekt konnten erstmals der Antennendruck und die Strapmontage von RFID-Chips zusammen in die Faltschachtelherstellung integriert werden“, fasst Björn Eilert, Projektingenieur am IPH und Bearbeiter des Projektes EZ-Pharm, die Ergebnisse zusammen. „Die Kosten für die Herstellung von elektronisch gesicherten Verpackungen könnten dadurch in Zukunft deutlich sinken“, prognostiziert der Wirtschaftsingenieur. Für den Verbraucher bedeute dies mehr Sicherheit.

Die Ergebnisse von EZ-Pharm und weiteren Forschungsprojekten sind nun in Buchform erschienen. Der Band „Kennzeichnungstechnologien zum wirksamen Schutz gegen Produktpiraterie“ (ISBN: 978-3-8163-0602-3) stellt Verfahren vor, mit denen Produkte und Systeme durch fälschungssichere Kennzeichnung über den gesamten Produktlebenszyklus überwacht werden können. Auf 196 Seiten sind neben EZ-Pharm die Ergebnisse von zwei weiteren Projekten dokumentiert.

Das Buch ist einer von insgesamt drei Bänden der VDMA-Buchreihe „Innovationen gegen Produktpiraterie“. Die Reihe fasst die Projektergebisse der gleichnamigen Forschungsoffensive zusammen. Mit dem Ziel, einen ganzheitlichen Kopierschutz zu entwickeln, wurde diese Anfang 2008 von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufen. Seitdem wurden EZ-Pharm und neun weitere Projekte mit insgesamt 16 Millionen Euro gefördert. Die VDMA-Buchreihe soll die Projektergebnisse nun möglichst vielen Unternehmen zugänglich machen. Bestellt werden können die Bände über den Verlag unter http://www.vdma-verlag.com.

Das Forschungsprojekt „EZ-Pharm – Anwendung elektronischer Echtheitszertifikate an Faltschachteln entlang der Pharmaversorgungskette” endete am 30. Juni 2010 nach 30-monatiger Laufzeit. Gefördert wurde es von dem BMBF innerhalb des Rahmenkonzepts „Innovationen gegen Produktpiraterie“, die Betreuung erfolgte durch den Projektträger Karlsruhe, Bereich Produktion und Fertigungstechnologien (PTKA-PFT). Neben dem IPH als Projektkoordinator waren das Institut für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA) der Leibniz Universität Hannover, die ASEM Präzisionsautomaten GmbH, die Richard Bretschneider GmbH, die Koenig & Bauer AG und die Gesellschaft für Standardprozesse im Gesundheitswesen mbH an dem Forschungsvorhaben beteiligt.

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Meike Wiegand idw

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