Schnelle und bedarfsgerechte Breitbandnetze für den ländlichen Raum besser planen

Der Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur besitzt aktuell einen hohen Stellenwert auf der politischen Agenda. Das gilt vor allem für schnelle Breitbandverbindungen in den ländlichen Regionen der Republik. Denn die Kommunikation über das Internet ist auch in der Fläche ein wichtiger Bereich des privaten und gesellschaftlichen Lebens und zudem für Unternehmer aller Branchen ein Muss.

Das gilt längst selbst für Landwirte oder kleine Schlossereien, die ihre Konstruktionsdaten natürlich via E-Mail erhalten. Deshalb sollen im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „NuPEx“ jetzt Lösungen entwickelt werden, wie bei der Planung schneller Breitbandkommunikationsnetze die Servicequalität der Dienste stärker am Nutzungsverhalten und der Erwartungshaltung der Endkunden ausgerichtet werden kann.

Aus den Forschungsergebnissen sollen effiziente Planungsfunktionen extrahiert und in eine kommerzielle Software zur Planung von Telekommunikationsnetzen integriert werden. Netzplaner erhalten damit die Möglichkeit, neueste Forschungsergebnisse zur Optimierung der Ressourcennutzung direkt anzuwenden.

Heutige Breitbandnetze ermöglichen keine passgenaue Versorgung

Die Problematik liegt darin, dass heutige Netze häufig keine Differenzierung der sogenannten Dienstgüte ermöglichen. Ihre Planung basiert lediglich auf einer durchschnittlichen Datenrate je Teilnehmer. Die Folge ist, dass Breitbandnetze die stark wachsenden und sehr individuellen Nutzeranforderungen nicht optimal bedienen können. Insbesondere die Versorgung in der Fläche außerhalb der Städte und Ballungsräume bleibt heute hinter den Erwartungen zurück und verursacht hohe Kosten.
Für den effizienten Netzausbau und die entsprechende Planung ist es erforderlich, die individuellen Bedürfnisse und Arten der genutzten Dienste, wie etwa Chat, E-Mail, Surfen und Download im Web, Internet TV, interaktive und online Spiele, sowie das Nutzungsverhalten, wie etwa Zeitpunkt der Nutzung oder parallele Nutzung von Diensten, in die Netzplanung mit einzubeziehen. Dadurch soll die Bereitstellung von Diensten besser geplant, optimiert und dimensioniert werden. Somit können Endanwender auch in der Fläche durch Kombination unterschiedlicher Netztechnologien entsprechend ihrer persönlichen Anforderungen versorgt werden.

Vier Projektpartner mit langjährigem Know-how
Der Projektansatz berücksichtigt die langjährige Erfahrung von innovativen Unternehmen und wissenschaftlichen Partnern im technischen Umfeld sowie Ergebnisse aus vorangegangenen gemeinsamen Vorhaben, wie etwa dem Verbundprojekt INPLAN (Integrierte Planung großer Kommunikationsnetze). Die vier beteiligten Partner sind: Die Bremer OTARIS Interactive Services GmbH, ein Spin-off aus dem TZI, The Quality Group it vision GmbH sowie die Forschungsgruppe Kommunikationsnetze des Technologie-Zentrums Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen und das Institut für Kommunikationsnetze der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Das Projekt NuPEx startete am 1. Februar 2012 und hat eine Laufzeit von zwei Jahren.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik
Frank Bittner
Tel. 0421/218-62375
E-Mail: bittner@tzi.de

Media Contact

Eberhard Scholz idw

Weitere Informationen:

http://www.nupex.de

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