OFFIS und Deutsches Krebsforschungszentrum forschen gemeinsam im Bereich der Informationsverarbeitung in der Strahlentherapie

Der Prozess der Strahlentherapieplanung setzt die Verfügbarkeit einer Vielzahl von Eingangsinformationen voraus, wie CT-Bilder für die Definition der Planungsstrukturen und die physikalisch-geometrischen Eigenschaften der Bestrahlungsvorrichtung.

Der Tumor muss für die Planung der Therapie zunächst exakt anhand von geeignetem Bildmaterial lokalisiert und unter Berücksichtigung von Risikoorganen als schutzwürdige Strukturen abgegrenzt werden. Gemäß den Therapievorgaben wird eine Dosisverteilung für die einzelnen Strukturen festgelegt. Zur optimalen Umsetzung der Vorgaben werden entsprechende Einstellungsparameter für das verwendete Bestrahlungsgerät berechnet.

Zudem werden die Bestrahlungssitzungen meist auf mehrere Wochen verteilt, so dass sich insgesamt ein komplexer Behandlungsplan ergibt, der darauf abzielt, krankes Gewebe nachhaltig zu zerstören und gesundes Gewebe zu schonen. Jeder Bestrahlungsvorgang wird üblicherweise vorher simuliert und der zugrundeliegende Bestrahlungsplan anhand der Simulationsergebnisse optimiert. Alle diese Informationen müssen natürlich dokumentiert werden und während des gesamten Behandlungsverlaufs verfügbar sein.

In der Strahlentherapie setzt sich zunehmend der DICOM-Standard (Digital Imaging and Communications in Medicine) durch, der sich für die medizinische Bildkommunikation in anderen Bereichen schon etabliert hat. DICOM bietet bereits seit einigen Jahren die Möglichkeit, die erforderlichen Informationen zur Strahlentherapieplanung und -durchführung standardisiert abzulegen und auszutauschen. In der Praxis stehen bislang jedoch noch proprietäre Lösungen im Vordergrund.

OFFIS mit seiner langjährigen DICOM-Expertise und das Deutsche Krebsforschungszentrum mit seiner langjährigen Erfahrung in der Strahlentherapie werden daran forschen, wie die Verwaltung aller relevanten Strahlentherapiedaten effizient und standardkonform umgesetzt werden kann. Ziel ist ein effizienterer Datenaustausch zwischen existierenden und noch zu entwickelnden Software-Systemen im Bereich Strahlentherapie, insbesondere in der kliniknahen Forschung. Unterstützung erfährt das Forschungsprojekt dabei von der OFFIS-Ausgründung ICSMED AG.

Die Forschungsergebnisse, inklusive der entwickelten Prototypen, sollen später der Allgemeinheit im vollen Umfang zur Verfügung stehen. Das Krebsforschungszentrum und OFFIS wollen dadurch die kliniknahe Forschung unterstützen und fördern. Das Projekt bettet sich in IT-Entwicklungen für das Integrierte Diagnostik- und Therapiezentrum (IDTC) ein, das innerhalb der Strategischen Allianz zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Firma Siemens Healthcare eingerichtet wurde und das die Verbindung modernster radiologischer Diagnostik mit der Strahlentherapie von Krebserkrankungen zum Ziel hat.

Ansprechpartner für Rückfragen der Redaktion:
Michael Onken
Phone/Fax: +49 441 9722 149 / 102
E-Mail: dicom@offis.de

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