Neue webbasierte Bildungs- und Wissenstechnologien für Thüringer Unternehmen

Das Ergebnis ist eindeutig: Thüringens Unternehmen brauchen Lösungen für den besseren Zugriff auf und die Verwaltung von Unternehmensdaten – von der Produktion bis hin zur Weiterbildung. Nur so können sie sich erfolgreich der Dynamik des heutigen globalen Markts stellen.

Gemeinsam mit Vertretern internationaler Institutionen wie der Siemens AG und der NATO sowie Vertretern der optischen Industrie in Thüringen und Teilnehmern deutscher Bildungs- und Forschungseinrichtungen wurde darüber diskutiert, wie man für Thüringen eine geeignete Lösung zur Verwaltung von Informationen und Wissen im Unternehmen erarbeiten kann. Damit soll vorhandenes Wissen effektiv genutzt werden, Kompetenzen sollen aufgebaut und mittels zentraler Kompetenzverwaltung sowohl dem Unternehmen als auch Partnern innerhalb eines Netzwerks zur Verfügung gestellt werden.

Mit einem Grußwort eröffnete Dr. Klaus Dahnke vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit (Abteilung Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik) den eintägigen Workshop. Garry Smith, NATO-Programm-Manager für die Initiative „Advanced Distributed Learning“ (ADL) und Hermann Friedrich von der Siemens AG berichteten anschaulich darüber, wie ihre Unternehmen bereits erfolgreich webbasierte Lösungen zur unternehmensinternen Organisation von Kompetenzen und Wissensstrukturen einsetzen. Sie dienen beispielsweise dazu die vorhandenen Kompetenzen der Mitarbeiter digital zu verwalten um neue Kompetenzen aufgaben- und tätigkeitsgerecht auszubauen sowie Erfahrungen und Wissen für das Unternehmen zu erfassen. Dieses gesammelte Wissen kann dann wieder für verschiedene Zwecke wie Projektmanagement, Prozessmanagement bis hin zu Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern verwendet werden. Neben der internen Vernetzung bietet auch die Vernetzung mit Partnern und Kunden eine gute Chance ein großes Wissensnetzwerk zur gemeinsamen Nutzung des Datenpools aufzubauen.

Was international bereits große Erfolge erzielt hat, soll nun auch in Thüringen greifen. Dr.-Ing. Fanny Klett vom Fraunhofer IDMT und Initiatorin des Workshops sieht gute Chancen für den Erfolg eines Kompetenznetzwerks in Thüringen: „Die Thüringer Industrie ist durch einen hohen Anteil kleiner und mittelständischer Unternehmen gekennzeichnet. Damit besitzen viele Unternehmen auch zu geringe eigene Kapazitäten im Bereich Forschung und Entwicklung. Deswegen ist es wichtig Unternehmensdaten zu bündeln, zu organisieren und sinnvoll zu nutzen. Das Fraunhofer IDMT kann einen technologischen Beitrag dazu leisten. Mit unserem EDMedia System können Daten aktuell gehalten werden, es stehen komfortable Suchfunktionalitäten zur Verfügung und die gespeicherten Daten können in ganz verschiedenen Nutzungskontexten verwendet werden. Im Zuge eines Pilotprojektes wollen wir nun ein erstes Kompetenznetzwerk für die optische Industrie in Thüringen etablieren“.

Gary Smith (NATO) betont, wie wichtig die Schaffung eines Kompetenznetzwerks für Thüringen ist: „Der Geschäftsführer der Optonet e.V., Dr. Schindler, hat uns einen ausgezeichneten Überblick über die Struktur der Arbeitskraft in der optischen Industrie in Thüringen und deren Entwicklungspotential gegeben. Dieses Potential muss dringend ausgeschöpft werden. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IDMT arbeiten wir bereits an gemeinsamen technischen Lösungen für das Pilotprojekt. Hierbei kommt unsere Initiative und Erfahrung im Bereich des dezentralisierten Lernens im webbasierten Netzwerk zum Einsatz“.

Ziel des Pilotprojekts ist die Etablierung eines Zentrums für Wissenstransfer am Beispiel der kognitiven industriellen Bildverarbeitung (KiB) in Thüringen. Das Fraunhofer IDMT hatte sich erfolgreich mit dieser Projektidee beworben und wurde als einer der zwei Sieger des Innovationswettbewerbs „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung aus über 140 Mitbewerbern mit einer Projektförderung ausgezeichnet. Die projektbezogenen Arbeiten unter Leitung des Fraunhofer IDMT in Ilmenau erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem Netzwerkcluster „OptoNet e.V.“. Das Fraunhofer IDMT liefert mit dem EDMedia System die hierfür notwendige technische Lösung und die im Projekt beteiligten Thüringer Unternehmen stellen ihr Wissen und ihre Kompetenzen zur Verfügung um das Netzwerk mit Inhalten zu füllen.

Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau (Thüringen) betreibt angewandte Forschung im Bereich digitaler audio-visueller Anwendungen. Entwickelt werden neben Lösungen zur virtuellen Akustik für Heim- und Profianwender (z.B. die IOSONO® Wellenfeldsynthese-Technologie) auch Softwaretechnologien zur Analyse und Charakterisierung von multimedialen Inhalten sowie audio-visuelle Anwendungen für die Medizintechnik. Des Weiteren gehören die Konzeption interaktiver Anwendungsszenarien für Entertainment und Wissensmanagement und der Entwurf von Architekturen für den digitalen Online-Vertrieb zum Forschungs-Portfolio.

In Kooperation mit seinen Partnern und Kunden aus Wirtschaft, Kultur und Bildung setzt das Ilmenauer Institut zukunftsorientierte wissenschaftliche Erkenntnisse in alltagstaugliche Komplettlösungen und Prototypen um, die auf spezifische Problemstellungen der Nutzer und die Anforderungen des Marktes zugeschnitten sind.

Seit 2008 hat das Fraunhofer IDMT zwei Außenstellen. Die Abteilung Kindermedien mit Sitz in Erfurt arbeitet an der Entwicklung innovativer computergestützter Programm- und Edutainmentformate für Kinder und Jugendliche. Die neue Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie mit Sitz in Oldenburg forscht an Themen der Audio-Systemtechnik für die Bereiche Gesundheit, Verkehr, Multimedia und Telekommunikation.

Media Contact

Julia Edling Fraunhofer Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.idmt.fraunhofer.de

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