Mobile Endgeräte machen Baustelle zum Lernort

Blended Learning ist in aller Munde. Neue Medien werden für das Lernen genutzt, um eine aktive Aneignung von Wissen und dessen Übertragbarkeit zu unterstützen – gerade in der beruflichen Weiterbildung.

Über webbasierte Lernplattformen können die Teilnehmer sich viele Inhalte am heimischen PC aneignen. Noch einen Schritt weiter geht es im Projekt „Virtuelles Lernen auf der Baustelle (Vila-b)“, gefördert mit über einer Million Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Neben den Präsenzveranstaltungen und dem heimischen PC wird hier der Arbeitsplatz selbst zum Lernort. Um dies zu ermöglichen, entwickelt und realisiert das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen als einer von fünf Projektpartnern in dem Teilprojekt „Mobiles Lernen“ den Prototypen für ein mobiles System. „Lernen wird als integrierte Aktivität vollzogen und findet ständig und parallel als Teil der Arbeitsprozesse statt“, erläutert Professorin Heidi Schelhowe, Leiterin der Arbeitsgruppe Digitale Medien in der Bildung (dimeb) am TZI, die Vorteile des mobilen E-Learning.

Zielgruppen der geplanten zertifizierten Weiterbildung zur „Fachkraft für ökologische und klimagerechte Altbausanierung“ sind Mitarbeiter aus Handwerksbetrieben im Baugewerbe, also Trockenbauer, Tischler, Zimmerer und Dachdecker. Interessierte Betriebe können sich noch an der Entwicklung des Konzeptes anhand von realen Baustellensituationen und Arbeitsabläufen beteiligen.

„Wir freuen uns über innovative Handwerksmeister, die neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen sind und sich die Chance nicht entgehen lassen wollen, die Umsetzung mit zu gestalten und an die Anforderungen ihres Unternehmens anzupassen“, so TZI-Mitarbeiter Dennis Krannich, der gerne weitere Auskünfte gibt, siehe Kontaktdaten unten. Alle teilnehmenden Betriebe erhalten eine kostenlose Zertifizierung und können die Informations- und Weiterbildungsplattform über den gesamten Projektzeitraum nutzen.

Ein mobiles System ermöglicht direkt vor Ort den Zugriff auf wichtige Informationen, etwa neueste Techniken und Verfahren sowie die multimediale Kommunikation mit dem Chef oder Kollegen auf anderen Baustellen. Zudem können alle ausgeführten Arbeiten und verwendeten Materialien sofort dokumentiert werden, auch mit Fotos oder per Barcode.

Die Zusammenarbeit mit anderen Gewerken lässt sich ohne Verlust von Informationen gestalten. „Gerade die Dokumentation mit mobilen Endgeräten, wie einem PDA, wird zukünftig angesichts neuer EU-Vorschriften zur sicheren Handhabung chemischer Stoffe oder der aktuell eingeführten Energie-Einsparverordnung zum Standard auf der Baustelle gehören. Für jeden Hausbesitzer muss nachvollziehbar sein, was mit welchen Stoffen eingebaut wurde“, erläutert Krannich.

Informieren, Dokumentieren und Weiterbilden sind die drei Säulen des Projekts „Virtuelles Lernen auf der Baustelle“, das noch bis Ende 2010 läuft. Die weiteren Partner sind das Institut Bildung und Technik (ITB) der Universität Bremen, der Arbeitskreis ökologischer Holzbau (AKÖH), pm|c Projektmanagement & Consulting aus Wobbenbüll und das Forschungsinstitut für Beschäftigung Arbeit Qualifikation (BAQ) aus Bremen. Mit im Boot sind auch Hersteller von Baustoffen, die ihre Produktinformationen in den mobilen Wissensfluss einbringen und auf das Feedback von den Baustellen zurückgreifen können.

Media Contact

Eberhard Scholz idw

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