Mehr Sicherheit auf Flughäfen

<br>CASAM: Mit dem Sensorkopf an der Unterseite des Flugzeugs wird beim Start- und Landeanflug das Rollfeld überwacht.<br>

„Intelligente“ Videoüberwachung für kritische Infrastrukturen

Mehr Sicherheit auf Flughäfen oder anderen großen Liegenschaften ist das Ziel des neuen Videoüberwachungssystem NEST (Network Enabled Surveillance and Tracking), das das Fraunhofer IOSB dieses Jahr auf der ILA in Berlin vorstellen wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Videoüberwachungssystemen, wo für jede Kamera auch ein Monitor geschaltet ist, ist das neue System in der Lage, Überwachungsaufträge über ein Kameranetzwerk direkt an die Kameras zu schicken, die für diesen Bereich zuständig sind. Fährt z. B. ein Lieferfahrzeug in das Flughafengelände ein, wird es an der Einfahrt erfasst und im System der Zielort des Fahrzeugs eingegeben. Auf der Strecke zum Ziel verfolgen die Kameras das Fahrzeug automatisch und registrieren, ob die Route und der Zielort eingehalten werden.

Verlässt das Fahrzeug seine Route und taucht in einem nicht autorisierten Bereich auf, wird ein Alarm ausgelöst. Verläuft alles korrekt, wird der Überwachungsauftrag gelöscht und das Sicherheitspersonal muss sich nicht weiter kümmern. Das Sicherheitspersonal erhält also auf seinem Monitor nur dann eine Meldung, wenn etwas außerplanmäßig läuft. So wird es möglich, aus der „Monitorwand“ einen normalen PC-Arbeitsplatz zu machen und das Personal muss nicht stundenlang seine Aufmerksamkeit auf eine Vielzahl von Bildschirmen richten. Das System ist natürlich genauso in der Lage in Innenbereichen eingesetzt zu werden.

Warnsensoren für die zivile Luftfahrt, mehr Sicherheit gegen asymmetrische,
terroristische Bedrohung
Speziell zur Terrorabwehr auf zivilen und militärischen Flughäfen wurde das EU Projekt CASAM (Civil Aircraft Security Against MANPADS) initiiert und inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Momentan befinden sich schätzungsweise 15000 „Manpads“ (Man portable Air Defence Systems – Schultergestützte Luftabwehr-Raketen-Systeme) u. a. im Besitz von Terroristen. Die Entwicklung entsprechender Schutzsysteme (Warnsystem plus Gegenmaßnahme) für die zivile Luftfahrt wird auf Grund dieser Sachlage weltweit stark vorangetrieben. Ziel ist die Entwicklung eines innovativen Warnsystems für den zivilen Markt, welches Raketen-Warner und Gegenmaßnahme kombiniert. Ein derartiges System soll an der Unterseite eines Flugzeuges angebracht werden, um die Plattform – gerade bei Start und Landung – gegen den Angriff mit Boden-Luft-Raketen zu schützen. Raketen-Warnsensoren tasten dabei kontinuierlich den Luftraum unterhalb des Flugzeuges ab. Wird eine Bedrohung detektiert, so übernimmt ein Laser-System (DIRCM – Directed IR-Counter Measure), die Aufgabe der Störung des Ziel-Suchkopfs, um die angreifende Rakete abzulenken und sie somit unschädlich zu machen.

Neuartige Brille mit verblüffenden Eigenschaften

Einen Blick in die Zukunft kann man durch die ganz besondere Brille iStar werfen. Diese Brille verknüpft für den Träger die reale Welt mit einer eingeblendeten virtuellen Welt. Sie verfügt

über zwei Eigenschaften, die sie prädestiniert, als Interaktionsschnittstelle zwischen Mensch und maschinellem System zu fungieren: Zum einen erlaubt die Brille das Augmentieren, also das Überblenden von Informationen. Zum anderen reagiert die Brille auf die Augenbewegung und Blickrichtung des Trägers. Die Rede ist von iSTAR (interactive See-Through Augmented-Reality), einer intelligenten Hightech-Brille, die derzeit in den Köpfen, Labors und Werkstätten von vier Fraunhofer-Instituten entsteht. Ein elementares, technologisches Highlight des Brillendesigns ist die Realisierung eines OLED (Organische Leuchtdioden) Mikrodisplays mit eingebetteten CMOS-Sensoren (aktiver Pixelsensor): Während die OLEDs als Lichtquelle für die Informationsdarstellung dienen, bieten die CMOS-Sensoren, die auf dem Chip zwischen den OLEDs platziert sind, die Grundlage zur automatischen Beobachtung der Augen. Nur durch diese hochinnovative »zwei-in-eins «-Strategie wurde die Konstruktion der iSTAR-Brille als leichtes, kompaktes und damit trägerfreundliches »head mounted system« möglich. Das ehrgeizige, aber erklärte Ziel ist ein System, das den Informationsbedarf des Brillenträgers an dessen Augen ablesen kann. Die Anwendungsmöglichkeiten sind riesig: vom Chirurg bis zum Automechaniker, vom Taxifahrer bis zum Sicherheitspersonal, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Ein erster Prototyp ist auf der ILA zu sehen.

Media Contact

Sibylle Wirth Fraunhofer-Institut

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