Internationales Forschungsprojekt »Monica«: Mehr Sicherheit und Service für Großveranstaltungen

Mit »Monica« (Management Of Networked IoT Wearables – Very Large Scale Demonstration of Cultural & Security Applications) soll ein internationaler Schutzschirm für Großveranstaltungen aufgespannt werden. In ganz Europa werden Veranstaltungen unter freiem Himmel immer beliebter, zugleich steigen aber auch die Anforderungen an die Organisatoren, etwa in Sachen Lärmschutz und Sicherheit.

Beteiligt an dem Projekt sind neben Bonn die Städte Kopenhagen, Hamburg, Leeds, Turin und Lyon. Dort wollen die Forscher neueste Sensortechnik und andere Technologien in tragbaren Geräten, wie etwa Armbändern, Smartphones und Brillen, mit stationären Geräten vernetzen, um den Service und die Sicherheit bei Großveranstaltungen deutlich zu erhöhen.

Unter anderem sollen zielgenaue Lautsprecher die Musik in der gewünschten Lautstärke zu den Besucherinnen und Besuchern bringen und gleichzeitig den Lärm für Anwohner merklich reduzieren. Außerdem sollen Besucherströme digital erfasst werden, um sie im Ernstfall schneller und sicherer leiten zu können.

Unter dem Motto »Ludwig nimmt die Treppe« hatten das Fraunhofer FIT und das Referat Stadtförderung der Stadt Bonn schon 2015 zusammengearbeitet: Während des Beethovenfestes trug eine »Klangtreppe« am Bonner Stadthaus erfolgreich zum Energiesparen bei, weil viele Besucher auf die bequeme, aber stromfressende Rolltreppe verzichteten. Aufgrund der guten Zusammenarbeit nahmen die Forscher bei der Suche nach Partnern für »Monica« erneut Kontakt mit der Stadtförderung auf.

>>Pützchens Markt und Rhein in Flammen im Fokus

Untersuchungsgegenstand von »Monica« sind in der Beethovenstadt vor allem die populären Freiluft-Veranstaltungen, wie Pützchens Markt und Rhein in Flammen, die jährlich von weit über einer Million Menschen besucht werden. Die Stadtverwaltung bringt ihre langjährige Erfahrung im Veranstaltungsmanagement in das Forschungsprojekt ein, die Experten aus dem Projekt die neuesten Erkenntnisse und Technologien. Zum Bonner »Monica«-Team gehören zunächst die Bürgerdienste mit Ordnungsamt und dem Leistungszentrum Märkte, sowie Feuerwehr und das Referat Stadtförderung.

Das Projekt wird von der Europäischen Kommission mit rund 15 Millionen Euro gefördert. Bonn erhält Fördermittel in Höhe von rund 450 000 Euro aus dem EU-Forschungsprogramm Horizont 2020. Eine Kostenbeteiligung der Stadt ist nicht erforderlich. Mit dem Geld aus Brüssel hat die Stadtverwaltung die Möglichkeit, für die internationale Zusammenarbeit notwendiges Personal und damit verbundene Dienstreisen zu finanzieren. Die Mittel erlauben außerdem die Anschaffung von Geräten und Instrumenten und den Ausgleich des entstehenden Verwaltungsaufwands.

Stadtdirektor Wolfgang Fuchs freut sich über die Bonner Beteiligung an dem europäischen Projekt: »Ein großer Vorteil liegt für uns darin, dass wir von den Ergebnissen von Monica profitieren und Erkenntnisse als Projektpartner schnell umsetzen können«. Aber nicht nur die Technik ist für den Stadtdirektor interessant, sondern auch der kommunale Erfahrungsaustausch mit Städten wie Kopenhagen oder Hamburg zum Thema Veranstaltungen.

>>EU setzt bei »Monica« auf Technikexperten aus Industrie und Wissenschaft

Die EU baut bei »Monica« auf ein Konsortium von Technik-Experten aus Industrie und Wissenschaft. Neben den Spezialisten vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in Sankt Augustin ist die Technische Universität Kopenhagen mit Experten für Sound-Optimierung dabei. Die Wissenschaftler der Londoner Kingston Universität steuern ihr Know-How zum Thema Sicherheit bei. Hersteller von Drohnen, High-Tech-Brillen und smarten Armbändern aus Italien, Frankreich und den Niederlanden sind ebenfalls für »Monica« im Einsatz.

»Monica« startet im Januar 2017 mit einer Eröffnungsveranstaltung im Schloss Birlinghoven, bei der alle europäischen Experten erstmals zusammenkommen. Die Projektlaufzeit endet im Dezember 2020, so dass das Jubiläumsjahr aus Anlass des 250. Geburtstages Ludwig van Beethovens einbezogen werden kann.

Media Contact

Alex Deeg Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT

Weitere Informationen:

http://www.fit.fraunhofer.de

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