Frankfurt startete Warnsystem des Fraunhofer ISST

Wenn Sirenen heulen, dann ist meistens etwas Schlimmes passiert. Doch nur wer sich mit den Signalen auskennt, weiß auch entsprechend zu reagieren. Für viele sind Warnungen ohne genauere Verhaltenshinweise und Erklärungen verwirrend und sorgen im schlimmsten Fall für panische Reaktionen.

Die Stadt Frankfurt am Main geht daher einen neuen, zusätzlichen Weg, um ihre Bürger zu informieren: Das vom Fraunhofer ISST entwickelte System KATWARN warnt im Katastrophenfall postleitzahlgenau per SMS und optional per E-Mail mit Anweisungen der Feuerwehr- und Rettungsleitstellen. Ab dem 1. März läuft die Pilotphase des Systems in Frankfurt.

Schwere Gefahrenlagen treten selten ein. Umso wichtiger ist es, für den echten Notfall vorbereitet zu sein. Für Ortwin Neuschwander, Vize-Präsident der Europäischen Feuerwehr-Akademie in Brüssel, gehören Maßnahmen zum Selbstschutz zur wichtigsten Prävention. „In ruhigen Zeiten verlassen sich fast alle Bürger auf den Notruf – nach dem Motto: die Feuerwehr wird es schon machen. Normalerweise ist das auch richtig. Doch bei besonders großen Schadenslagen oder wenn sehr schnelle Maßnahmen nötig sind, müssen Bürger auch eigenständig agieren können. KATWARN ist ein ganz wichtiges Mittel dafür.“

Die Warnungen über KATWARN erfolgen ausschließlich über die Feuerwehr- und Rettungsleitstellen nach vorheriger Abstimmung mit der zuständigen Katastrophenschutzbehörde. Sie enthalten Kurzinformationen zu der anstehenden Gefahr, wie beispielsweise Hochwasser, Großbrand oder Gefahrengutunfall, sowie Verhaltensempfehlungen. Bei hohen Belastungen des Handynetzes werden diese durch die Leitstelle gesendeten Informationen vorrangig befördert und erreichen dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit zeitnah ihre Empfänger. Die Kosten der dazu notwendigen technischen Plattform werden von der SV getragen. An dem Projekt ist neben dem Fraunhofer ISST und der SV SparkassenVersicherung auch die Stadt Frankfurt und die Frankfurter Feuerwehr beteiligt.

Und so funktioniert KATWARN:

Schon während der Pilotphase, während der noch nicht alle Gefahrenfälle gemeldet werden, können sich Bürgerinnen und Bürger kostenlos über eine Servicenummer per SMS anmelden – mit dem Stichwort „KATWARN“ und der Angabe des Postleitzahlgebietes, für das die Warnung gelten soll. Die Nutzer erhalten dann künftig automatisch eine Warnung, wenn für den angegeben Ort eine Gefahrenlage gegeben ist. Wichtig ist, dass ausschließlich Postleitzahlen innerhalb Frankfurts berücksichtigt werden.

Bei einer Teilnahme ist zu beachten, dass KATWARN nicht die lokalen Anweisungen von Behörden, Polizei oder Einsatzkräften ersetzt, sondern diese ergänzt. Den Anweisungen ist auch weiterhin unbedingt Folge zu leisten. Die Feuerwehr informiert sobald der Regelbetrieb startet.

Das Fraunhofer ISST zeigt Katwarn derzeit auf der CeBIT am Stand der Fraunhofer-Gesellschaft in Halle 9, Stand B36.

Media Contact

Britta Klocke Fraunhofer-Institut

Weitere Informationen:

http://www.isst.fraunhofer.de/KATWARN

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer