Forschungs-IT in der Medizin: Vorhandene Komponenten nutzen und integrieren

“Medizinische Forschungsprojekte sollten nicht weitere IT-Anwendungen programmieren, sondern die bereits bestehenden guten Lösungen nutzen und ihre Ressourcen vor allem für eine sinnvolle Integration dieser Komponenten in das IT-Gesamtkonzept nutzen“.

So fasste Prof. Dr. Ulrich Sax (Universitätsmedizin Göttingen) die wichtigsten Erkenntnisse des Berichtes zu IT-Infrastrukturen in der patientenorientierten Forschung zusammen, den die TMF mit der Ausgabe 2012/2013 zum ersten Mal vorgelegt hat. “Die Integration der Einzelkomponenten ist nicht trivial. Man darf die Frage nicht allein auf technischer Ebene betrachten, sondern muss immer das Dreieck Technik – Recht – Organisation im Blick haben. Das ganze Konstrukt muss funktionieren!“, so Ulrich Sax, der als Sprecher der TMF-Arbeitsgruppe IT-Infrastruktur und Qualitätsmanagement im IT-Reviewing Board der TMF mitwirkt.

Der Bericht wird künftig jährlich erscheinen und die Grundlage für konsentierte Handlungsempfehlungen für Forschung und Politik sein. Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag von November 2013 darauf hingewiesen, dass die Gesundheitsforschung auch weiterhin eine herausgehobene Stellung einnehmen wird. Mit den Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung und weiteren vergleichbaren Verbundforschungseinrichtungen wird der Ausgestaltung der IT-Infrastrukturen in der patientenorientierten Forschung auch weiterhin große Bedeutung zukommen.

Schwerpunkt des ersten Berichtes sind die Primärdatenquellen. Dabei werden klinische Studien, Register und Kohorten, Bildverarbeitungssysteme, Biobanken und mobile IT-Werkzeuge in den Blick genommen, wo zahlreiche Daten für die patientenorientierte Forschung erhoben werden. Die Bestandsaufnahme des IT-Reviewing Board hat gezeigt, dass hierfür bereits sehr gute Lösungen existieren. Der Bericht bietet den IT- oder Koordinationsverantwortlichen in medizinischen Forschungsprojekten eine Hilfestellung für deren Auswahl. Die nächste Ausgabe des Berichtes wird darstellen, wie die Zusammenarbeit der Komponenten sinnvoll gestaltet werden kann und wird dabei insbesondere die Bereiche Versorgungsforschung und Sekundärnutzung von medizinischen Versorgungsdaten beleuchten.

Weitere Informationen:

http://www.tmf-ev.de/Produkte/P100500
– Download des Berichts und einer Management-Summary
http://www.tmf-ev.de/news/1457
– Interview mit Prof. Dr. Ulrich Sax

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Antje Schütt idw

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