Forscher untersuchen Benutzerfreundlichkeit von mobilen Geräten

Hier haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass es bei Systemen der Social Media, wie Facebook, gravierende Probleme bei den Einstellungen zur Privatsphäre gibt. Derzeit bauen die Forscher ein „mobiles Usability Labor“ auf, um Benutzeraktionen „im Feld“ aufzuzeichnen.

Noch bis Freitag tagt in Hildesheim die „Konferenz der informations- und bibliothekswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge“ (KIBA).

„Es gibt immer Abstimmungsbedarf“, beginnt Dr. Ralph Koelle, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Informationswissenschaft und Sprachtechnologie der Universität Hildesheim. In den vergangenen Jahren standen vor allem Fragen der Akkreditierung, der Einführung und Überarbeitung von Bachelor- und Master-Studiengängen im Vordergrund. Ein aktuelles Thema sei derzeit, wie Studierende zwischen Studienorten wechseln können, sagt Koelle. „Wir wollen, dass unsere Studierenden mobil sind, flexibel in der Wahl des Studienortes. Je mehr wir reglementieren, desto schwieriger wird die Gestaltung der Übergänge von einem Ausbildungsort zum anderen“, sagt Koelle. Daher berichten die einzelnen Standorte in Kurzporträts – darunter auch jene mit informationswissenschaftlichen Studiengängen wie z.B. die Hochschulen in Chur, Köln, Darmstadt, Genf, Berlin, Hannover und Hildesheim – über die Studiengänge und -inhalte, Institutsstrukturen und Personalien, informieren über Forschungsfelder und neue Kooperationen. Die Inhalte der Studiengänge sind breit gefächert.
Die Bilanz in Hildesheim? Der Bachelor-Studiengang „Internationales Informationsmanagement“ (IIM) läuft seit acht Semestern im Regelbetrieb, die ersten 40 Absolventen haben ihr Zeugnis erhalten. Im Wintersemester 2011/12 kamen zwei Masterstudiengänge mit den Schwerpunkten „Informationswissenschaft“ sowie „Sprachwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation“ hinzu. Außerdem studieren derzeit die ersten Hildesheimer in Südkorea sowie die ersten Koreaner in Hildesheim, im Double Degree Studiengang „International Information Engineering“ in Kooperation mit der Paichai University in Daejeon, Südkorea. Hier spielen informationswissenschaftliche und informationstechnische Inhalte eine zentrale Rolle, ergänzt um Aspekte koreanischer Kultur und asiatischer IT-Märkte.

Am Institut für Informationswissenschaft und Sprachtechnologie forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler derzeit vor allem in den Bereichen Information Retrieval, E-Learning, Informationsmanagement und Social Web. Im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion untersuchen die Forscher unter anderem die Benutzerfreundlichkeit von mobilen Geräten. Seit 2009 können im „Usability Labor“ Bildschirm-, Benutzer-, Eye-Tracking- und Stressfaktorenaufzeichnungen durchgeführt werden. Hier haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass es bei Systemen der Social Media wie Facebook gravierende Probleme bei den Einstellungen zur Privatsphäre gibt.

Derzeit bauen die Hildesheimer Forscher ein „mobiles Usability Labor“ auf, um Benutzeraktionen „im Feld“ aufzuzeichnen. So können zum Beispiel Apps, die GPS zur Bestimmung des aktuellen Standorts eines Benutzers verwenden (Local based Services), außerhalb des stationären Labors evaluiert werden.

Und Studierende des Studiengangs Internationales Informationsmanagement sind vermehrt auf dem Gebiet mobiler Informationen unterwegs. So haben sie zum Beispiel eine Android-App entworfen, mit der der Mensaplan, Eilmeldungen, FAQs und Videos abgerufen werden können.

2011 ist das Projekt MUP (Mobile Usability Portal) gestartet. Das bis 2013 EFRE-geförderte Projekt zielt auf den Transfer von Wissen zur Entwicklung, Evaluierung und Optimierung von mobilen Informationssystemen für kleine und mittelständische Unternehmen ab.

Neben der Zusammenarbeit auf nationaler Ebene – unter anderem mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS), dem Fachinformationszentrum Karlsruhe (FIZ) und dem Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) – werden internationale Kooperationen u.a. mit der Paichai Universität Daejeon gestärkt.

ZUR KIBA:
Die Kiba ist die „Konferenz der informations- und bibliothekswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge“. Beim diesjährigen „Fakultätentag“ der Informationswissenschaft am 29. und 30. November 2012 kommen Vertreter aus Fachhochschulen und Universitäten am Bühler-Campus der Uni Hildesheim zusammen. Die KIBA ist auch eine Sektion des Deutschen Bibliotheksverbandes.

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