Von Fischen, Aktenordnern und Pflanzen: Niederländisch-deutsches RFID-Projekt abgeschlossen

Das Projekt mit einem Finanzvolumen von 1,13 Millionen Euro, an dem die Hochschule Niederrhein durch das Institut GEMIT sowie Mitgliedern der Fachbereiche Textil- und Bekleidungstechnik, Gesundheitswesen und Oecotrophologie vertreten war, lief über drei Jahre und hat kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) den Einstieg in die RFID-Technologie näher gebracht.

RFID (Radio Frequency Identification) steht für die automatische Identifikation von Objekten mit Hilfe von Funktechnik. Weil sie das schnelle Orten und Identifizieren von Gegenständen ohne Sichtkontakt erlaubt, lassen sich mit RFID-Technik betriebliche Prozesse automatisieren und optimieren. RFID-Technologie besteht generell aus Funkchips, Lesegeräten und einer Software.

Seit dem Projektstart im Januar 2010 wurden insgesamt 133 Erstberatungsgespräche durchgeführt, aus denen 34 Business Cases und neun Pilotprojekte entstanden sind. „Das Interesse an dem Projekt hat unsere Erwartungen übertroffen“, so Prof. Dr. Wilhelm Mülder vom GEMIT-Institut. Neben der Hochschule Niederrhein waren die Fontys Hochschule/Venlo sowie das Forschungsinstitut für Telekommunikation und Kooperation (FTK) in Dortmund die weiteren wissenschaftlichen Projektpartner.

In der Praxis konnten unterschiedlichste Einsatzgebiete für die RFID-Technik festgestellt werden. So wurde in einem Krefelder Altenheim mithilfe dieser Technologie ein Frühwarnsystem installiert. Damit konnte verhindert werden, dass demenzkranke Bewohner unbeobachtet aus dem Haus gelangen konnten. In einer Rechtsanwaltskanzlei wurden Akten mit einem RFID-Sender versehen. Mit Hilfe des entsprechenden Lesegerätes wurden die Ablageorte der Akten innerhalb der Kanzleiräumlichkeiten genau identifiziert.

Aber auch unter freiem Himmel kann die RFID-Technik sinnvoll eingesetzt werden. Im Rahmen der Wiederansiedlung von Lachsen in regionalen Fließgewässern wurde das Wanderverhalten der Fische für die natürliche Reproduktion untersucht und dokumentiert. Während des Projektes wurde hierfür System entwickelt, das eine automatische Erkennung der zuvor markierten Lachse unter Wasser gewährleistet. In einem großen Pflanzenzentrum in den Niederlanden wurden die jungen Gewächse mit RFID-Tags versehen und waren mit einem Lesegerät genau zu identifizieren.

Auch nach Projektende wird die Forschung im Bereich RFID weiter vorangetrieben. „Wir wollen in der Region das RFID-Thema weiter verfolgen. In der Zukunft wird diese Technik noch präziser und über eine größere Reichweite funktionieren. Darüber hinaus wird der Preis günstiger und damit auch für kleine Unternehmen erschwinglich.“ Bisher ist es so, dass die Kapitalrendite nach drei bis fünf Jahren eintritt. „Allerdings ist das nur sehr vorsichtig zu bewerten und kommt auf den jeweiligen Einzelfall an“, so Professor Mülder.

Das Projekt RAAS – RFID jetzt! wird im Rahmen des INTERREG IV A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für REGIONALE Entwicklung (EFRE) und Ministerium für Wirtschaft NRW und Provincie Limburg kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der euregio rhein-maas-nord.

Pressekontakt: Tim Wellbrock, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-2934, E-Mail: tim.wellbrock@hs-niederrhein.de

Media Contact

Dr. Christian Sonntag idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-niederrhein.de

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