Drahtlose Datenübertragung wird beschleunigt

Kostengünstige Mikrochips für die drahtlose Datenübertragung, die bei hohen Frequenzen von bis zu 100 Gigahertz (GHz) operieren, sind geeignet, höhere Datenraten für die vernetzte Welt zu bieten, als mit aktuell genutzten Frequenzbändern möglich ist.

Europäische Wissenschaftler setzen auf geeignete Simulationswerkzeuge, um die Entwicklung solcher Hochfrequenz-Chips voranzutreiben. Im Rahmen des EU-Projekts ICESTARS (Integrierte Schaltungs/Elektromagnetische-Simulation und Design Technologien für Ein-Chip-Systeme im Mobilfunk) arbeiten Wissenschaftler verschiedener europäischer Institutionen an entsprechenden Tools, die bis Ende des Jahrzehnts ein Erschließen des Hochfrequenzbereichs ermöglichen sollen.

„Im Projekt ICESTARS konzentrieren wir uns auf die Entwicklung von robusten Design-Tools von stark heterogenen Systems-on-Chip“, erklärt Caren Tischendorf, Mathematikprofessorin an der Universität zu Köln, gegenüber pressetext. Dabei liege der Forschungsfokus nicht allein im Design für den Höchstfrequenzbereich, sondern auch in der Entwicklung von Werkzeugen für eine präzise gekoppelte Digital-/Analog-Simulation.

Mithilfe neuer Methoden und Simulationswerkzeuge, die bis 2010 im Rahmen von ICESTARS entstehen, soll der Chip-Entwicklungsprozess im Höchstfrequenzbereich vorangetrieben werden, so Projektleiter Marq Kole vom niederländischen Halbleiterhersteller NXP Semiconductors.

Der Projekthintergrund sind die steigenden Anforderungen einer immer stärker vernetzten Welt. „Künftig soll die drahtlose Kommunikation der Kundschaft viele Dienstleistungen von der Telefonie über das Internet bis hin zum mobilen Fernsehen weltweit an jedem Ort und zu jeder Zeit ermöglichen“, sagt Tischendorf. Mit aktuell genutzten Übertragungsfrequenzen im Bereich weniger GHz können die dafür erforderlichen hohen Datenübertragungsraten nicht erreicht werden. Das Erschließen des 100-GHz-Bereichs soll dafür Abhilfe schaffen.

„Für preiswerte Massenprodukte stehen naturgemäß Standardtechnologien im Vordergrund, mit denen die 100-GHz-Grenze bisher nicht erreicht werden kann“, meint Hans-Georg Brachtendorf vom Campus Hagenberg der Fachhochschule Oberösterreich http://www.fh-ooe.at/campus-hagenberg gegenüber pressetext.

Neben den Kölnern, Hagenbergern und NXP sind weitere Partner aus Belgien, Deutschland und Finnland am ICESTARS-Projekt beteiligt. Und auch andere Forschungseinrichtungen arbeiten daran, höhere Frequenzen für die drahtlose Datenübertragung zu erschließen. Dabei wird teils auch an Technologien gearbeitet, um sogar den Terahertz-Bereich zu erschließen. Ein Beispiel aus Deutschland ist das vor rund zwei Jahren etablierte Terahertz Communications Lab an der TU Braunschweig (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=061206030).

Media Contact

Thomas Pichler pressetext.deutschland

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer