Do-it-yourself-System fürs eigene Rechenzentrum

Nur noch ein kleines Gerät für Planung, Bau und Betrieb von Rechenzentren: Daran arbeiten Wissenschaftler des Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld in einem neuen Gemeinschaftsprojekt mit zwei Firmen für Informationstechnologie.

Der Software-Assistent „CORA“ soll Unternehmen künftig helfen, reibungslos Rechenzentren für das „Cloud-Computing“ einzurichten und zu überwachen. Die Bielefelder Forscherinnen und Forscher entwickeln die effiziente und stromsparende Hardware für das Gerät. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert.

Cloud-Computing macht es möglich, dass die Mitarbeiter eines Unternehmens mit ihren PCs über ein internes Netzwerk auf Extra-Rechenkapazität zurückgreifen. So können sie zum Beispiel zusätzlichen Datenspeicher oder fertig installierte Software nutzen.

CORA soll es Unternehmen in Zukunft leichter machen, ein eigenes Rechenzentrum für Cloud-Computing aufzubauen, sagt Ingenieur Dr. Mario Porrmann von der CITEC-Forschungsgruppe Kognitronik und Sensorik, der das Projekt mit initiiert hat. „Wer ein solches Netzwerk aufbauen will, startet mit mehreren Lkw-Ladungen Computerteilen, die miteinander verbunden werden müssen“, erklärt er.

„Im Idealfall läuft es künftig so, dass die Techniker zusammen mit diesen Komponenten den Assistenten CORA erhalten“, sagt Porrmann. CORA steht für Cloud-Orchestrierungs-Appliance, weil der Assistent helfen soll, das „Orchester“ der einzelnen Netzwerkteile so zusammenzustellen, dass sie optimal miteinander arbeiten. „Dieser besondere Computer gibt den Technikern eine genaue Anleitung, wie sie die Computer miteinander vernetzen müssen.“ Vertun sich die Techniker bei der Montage, weist CORA auf den Fehler hin und liefert eine Lösung. Auch nach der Montage bleibt das Gerät im Einsatz, um das Rechenzentrum zu überwachen. Damit dient das Gerät als Anleitung zum Aufbau, als Überwachungseinheit und als Diagnosesystem.

Kooperationspartner des Forschungsprojekts sind die Firmen fluid Operations und christmann informationstechnik + medien GmbH & Co. KG. Das Projekt läuft bis Juni 2014 und wird mit rund 900.000 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert.

Am Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld arbeiten rund 40 Forschungsgruppen aus Informatik, Biologie, Linguistik, Mathematik, Psychologie und Sportwissenschaft daran, technischen Systemen kognitive Fähigkeiten einzuhauchen. Ihr Credo: Die Maschinen sollen sich auf den Menschen einstellen, nicht umgekehrt. Ihre Vision: Künftige technische Helfer des Menschen sollen ihre Aufgaben möglichst umfassend verstehen, dabei in natürlicher Weise mit Menschen kommunizieren und auch Erwartungen und Emotionen ihres Gegenübers erkennen und für ihr Handeln berücksichtigen können.

Kontakt:
Dr. Mario Porrmann, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106- 12046
E-Mail: mporrman@techfak.uni-bielefeld.de

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Ingo Lohuis idw

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