Internetsurfen mit 300 km/h zwischen Paris und Köln
Im europäischen Hochgeschwindigkeitszug Thalys steht ab Mitte 2008 allen Fahrgästen ein Breitband-Internetservice zur Verfügung. Ein Konsortium unter der Führung von Nokia Siemens Networks (NSN) wurde damit beauftragt, das Angebot zu realisieren. „Um eine durchgängige Internetverbindung anbieten zu können, verwenden wir verschiedene Zugangstechnologien, die logisch zu einem Kanal gebündelt werden. Somit haben die User im Zug einen unterbrechungsfrei Zugang zum Web“, erklärt Martin Schumacher, Produktmanager Managed Services bei NSN, im Gespräch mit pressetext.
Als Hauptzugangstechnologie kommt eine bidirektionale Satellitenverbindung zum Einsatz, die mit einem Netzwerk von Zugangspunkten, die sowohl in den Waggons der ersten als auch der zweiten Klasse zu finden sind, vernetzt sind.
Da die Satellitenverbindung nicht immer verfügbar ist, dienen die Mobilfunktechnologien GPRS und UMTS sowie Funknetzwerke als „Lückenfüller“. „Dadurch wird die Verbindung auch in Bahnhöfen oder in Tunnels aufrechterhalten“, erläutert Schumacher. Die Geschwindigkeit des Zuges (er fährt mit bis zu 300 km/h) erfordert zudem einen ausgefeilten Tracking-Mechanismus, der dafür sorgt, dass der Satellitenlink nicht abreißt.
Begleitend wird Thalys seinen Gästen über den neuen Internet-Service „ThalysNet“ Informationen zu den Zielstädten, den Anschlusszügen sowie zur Unterhaltung zur Verfügung stellen. „Der Breitband-Internetzugang ist ein Meilenstein für Thalys. Es ist der erste Schritt in einer ganzen Reihe von ambitionierten Projekten. Er unterstreicht unsere Innovationskraft, mit der wir Entwicklungen und neue Dienstleistungen vorantreiben, die für unsere Kunden von starkem Interesse sind“, sagt Jean-Michel Dancoisne, CEO bei Thalys International.
Die ersten Züge mit dem Webservice werden bereits diesen September aus der Remise rollen. In den kommenden Monaten sollen weitere Züge mit der Technologie ausgestattet werden. Mitte 2008 sollen schließlich alle Wagons versorgt sein. Die Inanspruchnahme des Webservices ist für Reisende in der ersten Klasse im Ticketpreis inkludiert. In der zweiten Klasse wird ein Aufpreis von rund 14 Euro fällig.
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