Mit Hologrammen Daten stapeln

Während erste Geräte mit BluRay oder HD-DVD-Technologie mit einer Speicherkapazität von bis zu 50 Gigabyte nun die Läden erreichen, wird an der TU Berlin bereits die nächste Generation optischer Datenspeicher entwickelt. Mit Unterstützung der Europäischen Kommission hat das Team Optische Technologien (OptTech) an der TU Berlin im Projekt „MICROHOLAS“ ein neuartiges System entworfen und realisiert, das etwa 500 Gigabyte an Daten auf eine Disk der bekannten Größe speichern kann.

Die Entwicklung der Informationstechnologie, besonders die Einführung moderner Home-Entertainment-Produkte, erfordert immer leistungsstärkere Systeme zur Datenspeicherung. Revolutionär und Erfolg versprechend ist die holografische Datenspeicherung.

Bisher werden Daten lediglich an der Diskoberfläche abgelegt. Hologramme jedoch lassen sich unabhängig voneinander auch in die Tiefe eines Speichermediums schreiben, in mehreren Ebenen gewissermaßen „stapeln“, was die Kapazität einer Standarddisk vervielfacht. Doch dafür müssen erprobte und ausgereifte Technologien verworfen und ein völlig neuartiges Laufwerk konzipiert werden. Zahlreiche optische und elektronische Komponenten müssen entwickelt und mit ausgeklügelten Verfahren zur Datenkodierung und Signalverarbeitung in ein kompaktes und robustes System integriert werden.

Viel Platz in der dritten Dimension

„MICROHOLAS“ will nun die Vorteile holografischer und konventioneller optischer Datenspeicherung vereinen und die Nutzung der dritten Dimension ermöglichen. Die neue, leistungsstarke Technologie soll außerdem eine kostengünstige Massenherstellung von Laufwerken und Medien erlauben.

Im Projekt „MICROHOLAS“ wird Pionierarbeit geleistet. Winzig kleine Hologramme wer-den durch zwei gegenläufige Laserstrahlen in einem fotosensitiven Medium geschrieben, sogenannte Mikrogitter, die fast unsichtbar für Lichtstrahlen sind. Dadurch beeinflussen sie sich nicht in übereinander liegenden Schichten. Eine einzige Hologrammschicht speichert die Daten einer DVD.

Nun gelang es dem interdisziplinären, international besetzten OptTech-Team unter Leitung von Professor Susanna Orlic, auf mittlerweile 50 gestapelten Datenebenen, Rekordspeicherdichten von 500 Gigabyte auf einer üblichen 12-Zentimeter-Disk statt der ursprünglich angepeilten 150 Gigabyte zu erreichen. Und dieser Wert verdoppelt sich nun noch einmal mit dem Wechsel von grünem zu blauem Laserlicht. Das Team überzeugte mit seinen Erfolgen die Europäische Kommission derart, dass sie die ursprünglichen Mittel mehrmals deutlich erhöhte. Gleichzeitig entstand der Prototyp des Laufwerksystems.

Und die junge Forschergruppe der TU Berlin hat noch mehr vor: Sie will ein kompaktes Holo-Disk-Laufwerk entwickeln, das bis zu 1000 Gigabyte in eine einzelne Disk schreiben kann. Das Projekt findet inzwischen außerordentlich großes Interesse bei den weltweit führenden optoelektronischen Konzernen.

Zu dieser Medieninformation liegt Fotomaterial zum Download vor
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Susanna Orlic, Technische Universi-tät Berlin, Optisches Institut, Tel.: 030 / 314 – 2 40 90,
E-Mail: orlic@physik.tu-berlin.de
Internet: www.physik.tu-berlin.de/opttech, www.physik.tu-berlin.de/microholas

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