Fraunhofer FIT skizziert die Zukunft des Warenmanagements

Betreiber von Warenlagern sind in Spitzenzeiten darauf angewiesen, ungelernte Arbeitskräfte als Aushilfen einzustellen. Stets müssen die Waren schnell und fehlerfrei kommissioniert zugestellt werden. Problematisch dabei ist, dass die neuen Hilfskräfte zumeist weder die Produkte kennen, noch mit den Arbeitsabläufen vertraut sind. Sie müssen erst durch das vorhandene Personal angelernt werden, dessen Arbeitsleistung sich dadurch entsprechend verringert.

Abhilfe könnte in der Zukunft der von Fraunhofer FIT und SAP Research entwickelte MICA-Pilot schaffen, der Hilfskräften eine zielgerichtete Freihand-Unterstützung bei der Kommissionierung anbietet: Der Lagerarbeiter trägt ein Headset und schiebt seinen mit RFID-Technologie und Tablet-PC bestückten Transportwagen durch die Regalreihen. Auf dem Bildschirm sieht er die abzuarbeiten Aufträge. Ein integriertes Routensystem ordnet die Aufträge in eine optimale Reihenfolge, minimiert damit die Laufwege und führt ihn an die richtige Stelle. RFID-Sensorik überwacht das korrekte Aus- und Einladen der Waren.

„Wir haben einen besonderen Fokus auf die benutzerzentrierte Entwicklung gelegt. So ein System bringt nur dann wirklich Vorteile, wenn es die Arbeitsabläufe und die Bedürfnisse der Arbeiter genau berücksichtigt“, erklärt Dr. Markus Eisenhauer, der das Projekt bei Fraunhofer FIT koordiniert. Hohe Ergonomie und angepasste Didaktik sind weitere Schlüsselfaktoren.

Der Name MICA steht für „Multimodal Interaction in Context-Adaptive Systems“. MICA kann sich dynamisch den Veränderungen in der Umgebung, wie etwa ungeeigneten Lichtverhältnissen oder Lärm, als auch dem Erfahrungshintergrund der Arbeiter anpassen. Beispielsweise sind für einen ungelernten Arbeiter bestimmte Funktionen noch gesperrt. Mit wachsender Erfahrung schaltet das System dann schrittweise weitere Funktionen zu. Das System wählt automatisch die jeweils passende Modalität für die Interaktion: Steht der Arbeiter beispielsweise direkt vor dem Wagen, kann relevante Information auf dem Bildschirm am Lagerwagen angezeigt werden. Erkennt das System jedoch, dass der Arbeiter nicht in der Nähe des Wagens ist, erfolgt die Ausgabe über das Headset.

Eine optimale adaptive und multimodale Unterstützung von Menschen in ihrem Arbeitsumfeld benötigt auch eine für diesen Zweck optimierte Systemarchitektur. Dabei ist es erforderlich, die relevanten situativen Parameter zu erfassen und die Informationsvermittlung an die momentane Situation anzupassen. Dafür wurde in MICA eine neuartige Schichtenarchitektur mit spezialisierten Layern für Sensorik, Aktorik, Modellierung und Dialogverwaltung entwickelt.

Im Rahmen der Future Factory stellt SAP auf der CEBIT zukunftsträchtige Szenarien in der Warenwirtschaft vor. MICA wird im Rahmen der Future Factory bei SAP Research, Halle 4, Stand D12, gezeigt.

Future Factory: Zukunftsszenarien hautnah erleben
SAP präsentiert in Halle 4 die Future Factory, die den Besuchern die Zukunft der IT in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft vor Augen führt. Innerhalb typischer Szenarien präsentiert SAP unterschiedliche neuartige Entwicklungen in interaktiver Form. Attraktiv und anschaulich können die Besucher in der Future Factory erleben, welche Möglichkeiten die Lösungen von SAP in Zukunft bieten könnten.

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