Clever Einkaufen leicht gemacht

Damit verbunden ist das mühevolle Studieren der klein geschriebenen, umfangreichen Inhaltsangaben auf Lebensmittelpackungen. Eine schnellere, bequemere und sicherere Methode stellen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD auf der CeBIT 2007 vor: BERNIE – den Berater für Ernährung und intelligentes Einkaufen.

RFID – die Radio Frequency Identification – erlaubt auch über Distanzen hinweg eine automatische Identifizierung von Objekten. Verwendet werden RFID-Chips beispielsweise zur Zugangskontrolle, zur Speicherung von Daten in Tickets oder im Bestands- und Warenmanagement. Die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD haben nun ein neues Anwendungsszenario realisiert: BERNIE, den Berater für Ernährung und intelligentes Einkaufen.

BERNIE ist eine Software, in der der Nutzer sein persönliches Ernährungsprofil anlegt. Hier kann er beispielsweise festlegen, Diabetiker oder Vegetarier zu sein. Während des Einkaufs vergleicht BERNIE dann die Zutaten der in den Einkaufswagen gelegten Waren mit dem persönlichen Profil des Nutzers und warnt ihn, sobald er ein Lebensmittel aussucht, das nicht seinem Profil entspricht.

„Voraussetzung, um dieses Szenario zu realisieren, ist, dass alle Lebensmittel eines Supermarkts mit RFID-Tags versehen werden, auf denen die Inhaltsstoffe der Produkte gespeichert sind. Durch diese Tags 'kennt' das Produkt sich selbst und gibt Auskunft über seine Inhalte“ erklärt Michael Hellenschmidt, verantwortlicher Wissenschaftler am Fraunhofer IGD. „Zusätzlich müssen die Einkaufswagen mit einem RFID-Reader ausgestattet sein und der Einkäufer muss sein mobiles Endgerät, beispielsweise ein PDA oder Smartphone, mitbringen, auf dem die Software installiert ist.“ Legt der Nutzer die Waren in den Einkaufswagen, liest der RFID-Reader die auf den Chips gespeichert Daten und sendet sie weiter an das mobile Gerät. Die Software gleicht dann die Daten mit dem Profil des Nutzers ab. „Da das Profil auf dem persönlichen Gerät des Einkäufers gespeichert ist, ist seine Auswahl personalisiert und gleichzeitig völlig anonym,“ erläutert Hellenschmidt einen der Vorteile der Technologie. Gerade diese Eigenschaften machen die Anwendung für Supermärkte interessant, die ihren Kunden so einen ganz neuen Service bieten können.

Vor einer Massenanwendung muss allerdings noch eine entscheidende Hürde genommen werden: „Die RFID-Tags sind im Moment noch zu teuer, um breitflächig in Supermärkten eingesetzt zu werden,“ so Hellenschmidt. Ist diese Barriere erst einmal genommen, bietet die Ausstattung der Produkte mit RFID-Tags den Supermärkten zahlreiche Vorteile: So kann durch die Selbstauskunft der Produkte die Inventur automatisiert in minutenschnelle erledigt werden. Auch das Warenwirtschaftsmanagement und die Logistik der Produkte werden durch die neue Technologie erheblich erleichtert. Außerdem können neue Service-Angebote, wie etwa BERNIE, realisiert werden

BERNIE wird bei der CeBIT 2007 auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 9, Stand B36 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Einen Vortrag zur Technologie hält Michael Hellenschmidt am Montag, 19. März, um 10.45 Uhr im Fraunhofer-Forum in Halle 9, Stand B36. Gerne können Sie vorab einen Messetermin vereinbaren.

Ansprechpartner:
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Abteilung Interaktive Multimedia Appliances
Michael Hellenschmidt
Telefon: 0 61 51/1 55-5 65
E-Mail: michael.hellenschmidt@igd.fraunhofer.de
BERNIE ist eine der im Rahmen der Fraunhofer-Innovationsinitiative „Intelligente Produkte und Umgebungen“ entwickelte Demonstrationsplattform.
Die Fraunhofer Innovationsinitiative „Intelligente Produkte und Umgebungen“
Standen Sie schon einmal orientierungslos am Bahnhof einer fremden Stadt? Gehören Sie zur Risikogruppe für Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Oder überprüfen Sie im Supermarkt jedes Lebensmittel genau, da Sie bestimmte Inhaltsstoffe nicht zu sich nehmen dürfen oder wollen? Drei völlig unterschiedliche Situationen, die eines gemeinsam haben: Ambient Intelligence bietet Ihnen Unterstützung. In der Vision von Ambient Intelligence vernetzen sich die Dinge, bilden eine „intelligente Umgebung“ und stellen sich auf den Benutzer ein.

Um diese Vision zu verwirklichen, bündeln einige Fraunhofer-Institute ihre Kompetenzen in der Fraunhofer-Innovations-initiative „Intelligente Produkte und Umgebungen“. Im Rahmen dieser Initiative entwickeln die Wissenschaftler Demonstrationsplattformen in den Bereichen Gesundheits-assistenz, Intelligente Umgebung für die Logistik und Reiseassistenz. Die bei der CeBIT 2007 vorgestellten Demonstratoren sind einige Beispiele dafür, wie Ambient Intelligence schon bald uns allen das Leben ein bisschen leichter machen kann.

Kurzprofil INI-GraphicsNet

Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren acht Institutionen in sechs Ländern: dem Centre for Advanced Media Technology (CAMTech), dem Centre for Graphics and Media Technology (CGMT), beide in Singapur, dem Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães und Coimbra (Portugal), The IMEDIA Academy und IMEDIA, Inc. in Providence, Rhode Island (USA), den Omaha Graphics and Media Laboratories (OGM Labs) in Nebraska (USA), dem Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), dem Institute for Graphic Interfaces (IGI) in Seoul (Süd-Korea) und dem Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GraphiTech) in Trento (Italien).

Diese Institutionen bilden das weltweit größte und leistungsfähigste Forschungs-Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung. Ihre Kernkompetenz ist die Visualisierung und interaktive Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Sie erforschen und entwickeln neue Interaktions- und Dialogformen für digitale Medien und realisieren innovative Systeme zur Kommunikation und graphisch-interaktiven Kooperation über Rechnernetzwerke. Innerhalb des Forschungsverbundes sind an den zehn Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 500 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Der Etat betrug 2005 über 38 Millionen Euro.

Media Contact

Bernad Lukacin idw

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