Sicherheit zum Anfassen

Wie wichtig der IT-Security-Bereich in unserer Zeit ist, beweist das Thema des diesjährigen E12-Gipfels. Rund 200 hochrangige E-Business-Experten treffen sich am 29. September im Conference Center von Airbus Deutschland in Hamburg, um sich zum Thema „Security – Sicherheitslösungen für die digitale Zukunft“ auszutauschen. Im Organisationskomitee des Gipfels engagieren sich führende Unternehmen wie Audi, Beta Systems, EnBW, LogicaCMG, plenum, Siemens und der Gastgeber Airbus Deutschland. Die Entscheidungsträger aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutieren vor allem über Kernthemen, darunter beispielsweise Identitätsmanagement und Biometrie.

Die Forscher der Abteilung Sicherheitstechnologie für Graphik- und Kommunikationssysteme des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt beschäftigen sich bereits seit 1998 mit dem Thema Biometrie. Neben Projekten zur Evaluation der Erkennungsleistung und Überwindungssicherheit von biometrischen Verfahren und Systemen entwickelten die Wissenschaftler ein eigenes System zur dreidimensionalen Gesichtserkennung für Anwendungen mit hohen Sicherheitsanforderungen, wie beispielsweise bei der Zugangs- und Grenzkontrolle.

Die Nutzung der zusätzlichen Tiefendimension verspricht erhebliche Leistungssteigerung in der Erkennungsleistung bei gleichzeitig deutlich gesteigerter Überwindungssicherheit im Vergleich zu herkömmlichen 2-D-Systemen. Bisher problematische Einflüsse wie ungünstige Kopfposen oder ungleichmäßige Lichtverhältnisse stören das System nicht mehr.

Die Fraunhofer-Forscher präsentieren ihr 3-D-Gesichtserkennungssystem bereits zum zweiten Mal auf dem E12-Gipfel. „Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr sind wir auch 2006 wieder mit an Bord“, erklärt Henning Daum, Leiter des Biometrie-Labors am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD.

Im Security-Lab des E12-Gipfels demonstriert die Abteilung Sicherheitstechnologie des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD zudem zwei weitere Entwicklungen: Mit iDetective stellen die Fraunhofer-Forscher eine innovative Lösung vor, mit der Unternehmen automatisiert und effizient Urheberrechtsverletzungen im Internet aufspüren können. Im Gegensatz zu den gängigen Suchmaschinen kann der Nutzer die Suchalgorithmen selbst festlegen und konfigurieren, so dass nicht nur nach Texten, sondern auch nach Bildern und anderen Medien kombiniert recherchiert werden kann. Die Ergebnisse speichert das System in einer Datenbank und liefert dem Benutzer Verdachtsfälle automatisch in einem detaillierten Protokoll.

Die Software Geomark integriert versteckte Informationen in 3-D-Modellen. Mit diesen Wasserzeichen kann mittels versteckter Urheberrechtsinformationen die missbräuchliche Nutzung beispielsweise von digitalen Charakteren oder Szenarien aus Computerspielen oder Werkstücken, Bauteilen oder Entwürfen aus der Industrie nachgewiesen werden. Für den Nutzer des Modells bleibt das Wasserzeichen unsichtbar, auslesen kann es nur, wer den geheimen Schlüssel kennt. Ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Systemen ist die hohe Robustheit von Geomark. Im Gegensatz zu anderen Verfahren übersteht das Wasserzeichen verschiedene Verarbeitungsschritte und kann sogar aus Teilstücken des Modells noch ausgelesen werden.

Ansprechpartner:
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Abteilung Sicherheitstechnologie für Graphik- und Kommunikationssysteme
Alexander Nouak
Telefon: 0 61 51/1 55-1 47
Fax: 0 61 51/1 55-4 99
E-Mail: alexander.nouak@igd.fraunhofer.de
Weitere Informationen zu den Projekten der
Abteilung Sicherheitstechnologie für Graphik- und Kommunikationssysteme finden Sie unter http://www.igd.fhg.de/igd-a8/de.

Kurzprofil INI-GraphicsNet

Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren acht Institutionen in sechs Ländern: dem Centre for Advanced Media Technology (CAMTech), dem Centre for Graphics and Media Technology (CGMT), beide in Singapur, dem Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães und Coimbra (Portugal), The IMEDIA Academy und IMEDIA, Inc. in Providence, Rhode Island (USA), den Omaha Graphics and Media Laboratories (OGM Labs) in Nebraska (USA), dem Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), dem Institute for Graphic Interfaces (IGI) in Seoul (Süd-Korea) und dem Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GraphiTech) in Trento (Italien).

Diese Institutionen bilden das weltweit größte und leistungsfähigste Forschungs-Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung. Ihre Kernkompetenz ist die Visualisierung und interaktive Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Sie erforschen und entwickeln neue Interaktions- und Dialogformen für digitale Medien und realisieren innovative Systeme zur Kommunikation und graphisch-interaktiven Kooperation über Rechnernetzwerke. Innerhalb des Forschungsverbundes sind an den zehn Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 500 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Der Etat betrug 2005 über 38 Millionen Euro.

Media Contact

Bernad Lukacin idw

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